Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)

. A .... tion der Standseilbahn, die im März 1870 vom Clark Ádám tér unter der Burg hier hinaufzufahren begann. Die Idee zu dieser Bahn stammte von Ödön Széchenyi, geplant wurde sie von Henrik Wohlfahrt, der auch die Ausfüh­rung der Arbeiten leitete. Am Szent György tér stand zu Beginn des 15. Jahr­hunderts die Kirche des heiligen Sigismund. Sie wurde wahrscheinlich um 1410 gebaut. Der Legende nach soll König Sigismund, um seinen Schutzheiligen in würdiger Weise ehren zu können, dreizehn Zipser Städte und drei Krondomänen verpfändet haben. Die einstigen Maße der Kirche zeigen Mauerreste und Pfeilersockelfragmente an. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts funktionierte sie noch und wurde zur Zeit von Maria Theresia abgetragen. Eine Besonderheit ist, daß hier die erste Gemahlin des Königs Matthias beerdigt wurde, die jung verstorbene Katalin Podjebrad (+1464). Außerdem ruhte hier auch Königin Anna Candalei (in den Schriften wird sie manchmal als Anne de Foix erwähnt), die Gemahlin des Königs Wla- dislaus II., Mutter des Königs Ludwig II., der in der Schlacht von Mohács sein Leben verlor. Gegenüber sieht man Reste mittelalterlicher und barocker Wohnhäuser bzw. einer Geschützstellung und eines Kasernengebäudes. Außerdem stehen hier die Ruinen des zwischen 1787-1791 errichteten Teleki-Pa- lastes bzw. des Palastes des Erzherzogs Joseph, etwas weiter davon ebenfalls Ruinen - diejenigen der Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten königlichen Stallungen. Am Weg zur Standseilbahn sticht uns, am Boden pla­ziert, eine Gedenktafel an Péro Szegedinác ins Auge. Dieser einstige Grenzhauptmann hatte nach Niederwer­fung des Rákóczi-Befreiungskrieges einen Bauernaufstand organisiert und sein Leben seinen Idealen geopfert. Auf dem Szent György tér befand sich auch fast ein halbes Jahrhundert das Denkmal des österreichischen Generals Heinrich Hentzi (1785-1849). Hentzi, der 1849 die Budaer Burg gegen die ungarische Honvédarmee verteidigte, fiel am 21. Mai im Kampf gegen Görgey. Nach dem Zusammenbruch des Freiheitskampfes befahl Kai­ser Franz Joseph persönlich, während eines Besuches in CJngarn, zu Ehren seines einstigen Generals auf dem re­präsentativsten Platz im Budaer Burgviertel ein Denk­44

Next

/
Thumbnails
Contents