Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)
Liebfraüenkirche (Matthiaskirche) wurde die neue, sogenannte Marien-Fforte gebaut, eine der schönsten Werke ungarischer Gotik. In den Verzierungen, der realistischen Formulierung der dekorativen Plastiken sehen die Forscher den wahrscheinlichen Einfluß der bekannten Frager Parier-Werkstatt. (Peter Parier war der Erbauer des Prager Sankt Veits-Domes und der Karls-Brücke.) In dieser Kirche wurde zu Weihnachten 1475 auch die Hochzeit des Königs Matthias mit der neapolitanischen Prinzessin Beatrix von Aragonien abgehalten. An seinen Namen knüpft die Errichtung des sogenannten königlichen Oratoriums neben dem südlichen Nebenchor sowie die Renovierung des südlichen Turmes. Von hier aus, heißt es, soll 1514 der Erzbischof von Esztergom (Gran) Tamás Bakócz im Namen des Papstes Leo X. den Kreuzzug gegen die Türken proklamiert und den Szekler Krieger György Dózsa zum Anführer ernannt haben. Die türkischen Eroberer benützten auch diese Kirche als Moschee. Das Bild der wunderwirkenden Jungfrau Maria (anderen Quellen nach die Statue) mauerten die Budaer Bürger vorsorglich ein. Vielleicht hatten auch die Türken diese, da sie nicht den Mut hatten sie wegzuschaffen, sozusagen unsichtbar gemacht... Während der Belagerung 33