Juhász Gyula - Szántó András: Hotels - Unser Budapest (Budapest, 1999)
das Hauptquartier des von Graf Mihály Károlyi geleiteten Nationalen Rates, ln seinen damaligen Berichten beschreibt Gyula Krúdy das sprudelnde Leben und die vibrierende Stimmung des Hotels sehr anschaulich. Im Frühjahr 1918 quartierten sich auch für kurze Zeit die Obersten des Kommunistischen Direktoriums im Gebäude ein. Danach folgten 24 friedliche Jahre. 1944 wurde die damalige Kellerweinstube (heute Bar) zum Sammelplatz der Gestapo-Häftlinge. Während der Belagerung erhielt das Gebäude zahlreiche Einschläge und erlitt schwere Schäden. Trotzdem empfing es im Frühjahr 1945 unter den ersten wieder seine Gäste. Damals wurde anstelle der früheren Bar der Pengő Klub eröffnet, wo der später berühmte Trommler Gyula Kovács spielte. Bis 1946 wohnten hier die Kontroll-Mitglieder der amerikanischen Militärmission. Später wurde das Hotel auch zum Empfang ausländischer Delegationen entsprechend hergerichtet. Hier wohnten zahlreiche berühmte Gäste, lange Zeit z. B. auch Otto Klemperer, ln dem auch heute noch eleganten und wie früher eingerichteten Hotel mit traditioneller Atmosphäre werden mit Vorliebe Filme, die zur Jahrhundertwende spielen, gedreht. Hotel PARK Vili., Baross tér 10 Zur Zeit der Jahrhundertwende wurden besonders in der Clmgebung der Bahnhöfe Hotels errichtet. Vor allem um den Ostbahnhof herum gab es regen Verkehr, da die Reisenden aus der Ungarischen Tiefebene, aus Südungarn und aus Siebenbürgen hier ankamen und in der Umgebung Quartier suchten. Zu dieser Zeit entstand auch das Park Hotel, welches vor allem nach dem Ersten Weltkrieg sehr besucht war. Nach einem erfolgreichen Anfang ging das Geschäft jedoch nicht mehr so gut und Mitte der dreißiger Jahre wurde das Hotel zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt. Daraufhin wurde es modernisiert, und mit jeglichem Komfort ausgestattet, den man sich damals von einem „besseren“ Hotel erwartete. Das Jahrbuch 1941 verzeichnet 173 Zimmer, es war jedoch billiger als das Hotel Palace am Rákóczi út oder das Palatínus auf der Margareteninsel. Die Gäste wurden in einem eleganten Foyer empfangen, es gab im 36