Juhász Gyula - Szántó András: Hotels - Unser Budapest (Budapest, 1999)
Hotel Erzherzog Stephan (István Főherceg) Ort der Zusammenkunft einer fest zusammenhaltenden liberalen politischen Clique, die täglich hier zu Abend speiste... Fast jede namhafte Gestalt unseres öffentlichen Lebens hatte hier verkehrt... Oft aßen hier Kálmán Tisza... János Kemény... Mór Jókai... zu Abend. Das Stephan-Zimmer wurde schon langsam zu einer Macht, so daß es bei der Entsendung von Delegationen, bei der Besetzung von Stellen in öffentlichen Ämtern und der Sicherheit in Betracht gezogen werden mußte... Das Stephan-Zimmer begann sich in eine exklusive Gesellschaft zu verwandeln...“ Nicht nur die Gäste machten das Hotel berühmt, sondern auch seine Küche. Jede möglichen besonderen Speisen und Getränke, die es in Ungarn gab, wurden immer zuerst ins Stephan geschickt. Man erzählt, daß sogar der Obergespan von Nyitra einst einen frischerlegten Mufflon für den Tisch des Restaurants geschickt haben soll. 1904 wurde das Hotel geschlossen, das Café existierte jedoch weiter. Später wurde das Gebäude dann zum Bürohaus umfunktioniert. Hotel CONTINENTAL V., Nádor utca 22 (heute Wohnhaus) Auf das alte zweistöckige Haus wurde 1864 noch ein drittes Stockwerk gebaut und das Ganze als Hotel Frohner eröffnet. Mit seinen 100 Zimmern, seinen Bädern mit kaltem und warmem Wasser erwartete es größtenteils Gäste vom nahegelegenen Pester Bahnhofsgebäude (an dessen Stelle später der Westbahnhof gebaut wurde). Seine ausgezeichnete Küche würdigte sogar der als Feinschmecker bekannte Baron Zsigmond Kemény. 15