Kiss Katalin: Industrielle Baudenkmäler - Unser Budapest (Budapest, 1993)
schichtliche Raritäten. Während die Maschinen summen, betrachten wir die inneren Details des Gebäudes. Die Treppengeländer, die Verkleidung stammen alle aus der Gründerzeit, die einzigartig schöne Schalttafel im Sezessionsstil wurde von den Ungarischen Sie- mens-Schuckert Werken angefertigt. Dies bescheidene Gebäude an der donauseitigen Ecke des Zsigmond tér sticht etwas von seiner Umge- bung ab. Im Zusammenhang mit dem Ausbau dahinterliegender Grundstücke war auch auf die Anlagefläche Anspruch erhoben worden. Wir hoffen, daß die kleine Maschinenanlage noch lange als Einheit erhalten bleiben wird! Einstige T ransformatorenstation III., Szentendrei út 138. Das Elektrizitäts-Lieferungssystem, welches sich in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts herausgebildet hatte, war in den 1930er Jahren schon überholt; der Elektrizitätsbedarf der Hauptstadt war in der letzten Zeit jedoch so gestiegen, daß die Stromspannung von den bisherigen 10 kV auf 30 kV erhöht werden mußte. Auf dem ganzen Gebiet der Hauptstadt wurden Stationen gebaut, in welchen der Strom in die Verteilungsspannung transformiert wurde. Zur Planung dieser Stationen wurden die bekanntesten Architekten hinzugezogen. Jede dieser Stationen wurde im sog. Zellen-System hergestellt, ihre Einrichtung war ebenfalls ähnlich. Auf unterster Ebene befanden sich die Endverschlüsse der ankommenden und abgehenden Kabel, kabelschützende Drosselspulen und Spannungsreduktoren. Im Erdgeschoß waren die Transformation in den Zellen. Ein Stockwerk höher befand sich der Explosionsgang der Ölschalter. Ebenda war auch der Gang der Messer und Betätigungskabel, die Zellen der Stromreduktoren, sowie die Relaistafel. Mehr oben waren ebenfalls Ölschalter, deren Triebwerk, Phasenschalter, Sammelschienen untergebracht, sowie das Gehirn des ganzen Systems - die steuernde Schalttafel. Im Inneren der Gebäude waren die Hände der Architekten durch die strenge technologische Reihenfolge doch ziemlich gebunden. ln der Nachbarschaft des Museums und der Ruinen von Aquincum wurde Anfang der 1930er Jahre nach Plänen von Dénes György und Ernő Román das elektrische Unterwerk gebaut, welches den III. Bezirk mit elek24