Kiss Katalin: Industrielle Baudenkmäler - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Die durch Erzeugung weltbekannter Produkte bekannte Gießerei funktionierte bis zum Jahre 1964 kontinuierlich. Der stufenweise Abbruch der sie umgebenden riesigen Ganz-Werke hatte schon in den dreißiger Jahren begonnen, als das Innere der sich dynamisch entwickelnden Hauptstadt die früher in den Außenbezirken erbauten, umweltverschmutzenden Betriebe erreichte. Das schön restaurierte Gießereigebäude blieb jedoch als ein Fragment der legendären Ganz-Werke übrig. Hier wurde das Gießerei-Museum eingerichtet, wo ein in Europa einmaliges Ausstellungsmaterial zur Ansicht steht:- die Ganz-Hartgießerei mit zeitgenössischen Einrichtungsgegenständen, in funktionsfähigem Zustand;- entwicklungsgeschichtliche Ausstellung der Metallgießerei, Eisengießerei und Stahlgießerei in Clngarn;- alte Gießereieinrichtungen und Technologiegeschichte der Gießerei;- Freilichtausstellung alter Gießereierzeugnisse;- Ábrahám Ganz Erinnerungsausstellung. Ganz Elektrotechnische Werke II., Löuőház utca 4. Die erste Fabrik für Elektrogeräte in Budapest, je im ganzen Land, war die elektrotechnische Fabrik der Ganz-Werke, die ihr Wirken 1876 im Hof eines kleinen Hauses in der Kacsa utca begann, wo der erste Gleichstromdynamo üngarns hergestellt wurde. 1884 machten die drei Ingenieure Károly Zipernowsky, Ottó Bláthy und Miksa Déri ihre weltberühmte Erfindung: das Transformatoren- und Stromverteiler-System, welches es möglich machte, den Strom über weite Distanzen zu leiten. Die neue Erfindung öffnete den elektrotechnischen Erzeugnissen und Einrichtungen der Ganz- Werke den Weltmarkt. Die ersten stromerzeugenden Anlagen und Belichtungssysteme erbaute um die Jahrhundertwende in den großen Städten der Welt die Ganz-Fabrik: in Wien, Budapest, Rom, Mailand, Marseille, Buenos Aires, Melbourne und in St. Petersburg. 1897 wurde die damals moderne Fabrik in der Lövőház utca gebaut, wo fast zweitausend Arbeiter beschäftigt waren. Zwischen den beiden Weltkriegen stellte die Fabrik die Einrichtungen und Ausstattungen her, welche zur Entwicklung der Elektrifizierung in Clngarn benötigt wurden; sie nahm auch an den Arbeiten im 10