Gerle János: Die Jahrhundertwerde - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Villa Zala (XIV., Ajtósi Dürer sor 25.) Geht man auf die andere Seite des Eisenbahndamms zurück, so trifft man auf eine Villa von Ödön Lechner, die er zusammen mit zwei seiner Anhänger, Marcel Komor und Dezső Jakab, entwarf (Hermina út 47). Komor und Jakab waren diejenigen, die - nachdem Lechner keine bedeutenden staatlichen Aufträge mehr erhielt - seinen Stil an einer Reihe von öffentlichen Gebäuden in der Provinz anwendeten. Der Meister - die eigentliche Quelle - war nicht salonfähig, gegen seinen Stil, wenn dieser mit seiner Person nicht mehr verkoppelt war, erhoben die offiziellen Kreise keinen Einwand mehr. Diese Manipulation trug mit zur Anschuldigung bei, der Stil von Lechner habe in den Händen von dessen Nachfolgern nicht nur sein Niveau, sondern auch seinen nationalen Charakter verloren. Es besteht kein Zweifel, daJ3 sich Komor und Jakab in der Ornamentik auf die jüngste, teilweise künstlich herausgebildete Schicht der ungarischen Volkskunst gestützt haben. Die Frage der „Formsprache“ vereinfachte sich so auf die gern als typisch betrachtete Übernahme der „ungarischen 50