Gerle János: Die Jahrhundertwerde - Unser Budapest (Budapest, 1993)

untypische Keramikrelief am Eingang. Entlang der Ajtósi Dürer-Allee fallen rechts zwei mächtige Bauten des Architek­tenduos Sándor Baumgarten-Zsigmond Herczegh ins Auge. Sie schufen im Auftrag des Kultusministeriums im Laufe der Errichtung des landesweiten Ünterrichts-Institutionsnetzes zwi­schen 1888 und 1908 mehrere hundert Schulen, üm 1900 hatte Baumgarten mit Lechner zusammengearbeitet, dessen Formzeichen er fortan bei vielen seiner Bauten einsetzte. Das Institut für Blinde unter der Nr. 39, zwischen 1899 und 1904 erbaut, zeigt, wie Baumgarten beim Entwerfen dem Stil seines Meisters in eher noch historisierendem Geiste folgte, die typi­schen Ziegelbandverzierungen bilden ein neogotisches Form­ganzes. Die zwei Jahre danach entworfene, benachbarte Elisa­beth Frauenschule dagegen ist frei von jedweden geschichtli­chen Hinweisen. Bedauerlicherweise fehlt schon manches der feinbearbeiteten Details. In beide Gebäude lohnt sich der Einblick, besonders interessant ist der Prunksaal des Instituts für Blinde, ln der Treppenkehre im zweiten Stock ist das 1905 erarbeitete Modell der Hauptfassade aufgestellt, sein Zweck bestand darin, daß die blinden Schüler die Formen ihrer eigenen Schule erfühlen konnten. Ebenfalls für Blinde ist das dunkelrote Backsteingebäude, Geologisches Institut (XIV., Népstadion út 14.) 48

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