Ferkai András: Moderne Gebäude - Unser Budapest (Budapest, 2009)
„keine lebhaft wirkende Gesamtkunstwerk-Leistung mehr war", sondern ein solches Denkmal, „welches eben unzeitgemäß geworden war". Ein zurückhaltenderes und italienischer wirkendes Gebäude als die Värosmajorer Kirche - welches trotzdem auch angegriffen wurde - war die andere bedeutende moderne Kirche der Stadt, die Pasaréter Franziskanerkirche (II. Pasaréti tér, 1931—34, Gyula Rimanóczy). Bei den Schulgebäuden hatte sich die moderne Auffassung früher und auf natürlichere Weise ihren Weg gebahnt. Die Römerbad-Grundschule (III. Keve utca 41, Jenő Szabó, 1931) trägt noch leicht klassizistische Züge, die Grundschule und der Kindergarten in der Németvölgyi út (XII. Németvölgyi út 42-46, Nándor Körmendy, 1929—31) und die Kelenfölder Volksschule (XI. Thallóczy utca 18—22, István Sárkány und Miklós Menyhért, 1935) mit ihren ziegelverkleideten Gebäuden sind schon ganz modern. Die erste Mittelschule der Hauptstadt, die im modernen Stil erbaut wurde, war das Szilágyi Erzsébet Gymnasium in der Christinenstadt (I. Mészáros utca 5-7). Das Mädchengymnasium befand sich ursprünglich neben der Matthiaskirche im Burgviertel, da hier das Gebäude jedoch bald zu klein wurde, bot die Hauptstadt ein größeres, leichter erreichbares Grundstück an, Ecke Mészáros und Koronaőr (heute Kosciuszko Tádé) utca. 1935 fand das Ausschreiben zur Planung des neuen Schulgebäudes statt, welches Tibor Hübner (1897-1969) und Károly Weichinger ■ Heutige Ansicht des Szilágyi Erzsébet Gymnasiums 59