N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)
■ Stralíenanóicht von Budafok Auf den schon unter der Türkenherrschaft durch ihre Weinkultur und Weine berühmten Hügeln wurde im 17. Jahrhundert die Siedlung Promontorium gegründet, die seit 1886 den Namen Budafok trägt. Elek Fényes weist in seinem 1851 erschienenen Werk Geographiichei Wörterbuch Ungarra schon auf die unterirdische Welt der Siedlung hin: „Zahlreiche Wohnungen, Ställe, Szenerien befinden sich hingegen in Höhlen, welche in den Berghang gehauen sind." Auch die Tétényer Keller entgehen seiner Aufmerksamkeit nicht: „Es gibt hier einen recht namhaften, in den Felsen gehauenen Keller, der 30 Tausend Eimer Wein fassen kann." Im mancherorts 30-40 Meter dicken, weichen Kalkstein von großer Wasseraufnahmefähigkeit entstanden durch Abbau der Tonschichten (Bentonit) von verschiedener Dicke malmige, unterirdische Räume. Das im 20. Jahrhundert sich immer mehr vergrößernde Gebiet von Budafok- Tétény glich einem riesigen Emmentaler Käse, die großen Keller nahmen die Lagerungs- und Reifungs-Räume der Alkohol-, Wein- und Sekterzeuger ein. Die Nähe der Hauptstadt und der Aufschwung der lokalen Industrie (Bierbrauereien, Zündholzfabrik, Emailfabrik, Schweinemästerei, usw.) lockten immer mehr Arme hierher, die in den ungesunden, unterirdischen Höhlen zu billigen Wohnungen gelangten. Unter den hier Hausenden gab es zahlreiche Lungen- und Rachitiskranke. Eine Beseitigung dieser menschenunwürdigen Unterkünfte hiel52