N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)

földer Regionen. 1911 stellte sich jedoch heraus, daß das Becken in der Christinen­stadt, welches zu den Budaer Wasserwerken gehörte und deshalb das Wasser aus den Brunnen in Újlak erhielt, entlastet werden mußte: damals wurde der Wasserspeicher mit dem Budaer Netz verbunden. 1925 wurde am Fuß des Gel- lértberges auch das sogenannte Höhlen-Maschinenhaus errichtet, welches die täglich über die Franz-Josephs-Brücke (heute Freiheitsbrücke) geleiteten 18 000 Kubikmeter Wasser aus Káposztásmegyer in das Gebiet des Speichers in der Christinenstadt befördern half. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Becken beim Gellértberg schwer beschädigt und erst 1949 gelang es, dieses vollkommen wieder in Ordnung zu bringen. Der Wasserverbrauch der Stadt stieg jedoch kontinuierlich, deshalb mußte 1955 auch das zweite Becken an der Kelenhegyi út in Betrieb gesetzt wer­den, welches ein Fassungsvermögen von 30 000 Kubikmetern hatte. Obwohl 1968 schon 33 Becken der Budapester Wasserversorgung dienten, hatte die Haupt­stadt Ende der siebziger Jahre immer wieder mit Wassermangel zu kämpfen. Das Problem konnte nur durch den Bau eines neuen, viel größeren Wasserspeichers gelöst werden-, deshalb wurde das Wasserspeichersystem an der Sánc utca er­richtet, welches über ein Fassungsvermögen von 80 000 Kubikmetern verfügte. Die ungeheuren Maße des Baus beweist schon die zu Beginn am Berghang aus­gehobene Grube von 170 000 Kubikmetern. Dahinein kam dann der riesige Be­tonkoloß, welcher die beiden Becken und deren Betriebsanlage umfing. Die Um­gebung des riesigen Werkes wurde später mit einem Park bepflanzt, vom Gipfel des künstlichen Hügels bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Tabaner Wiesen und den Burgberg. Das Grundniveau der Becken ist um 11,4 Meter höher als dasjenige der alten Wasserspeicher an der Kelenhegyi út. Eine 1 Kilometer lange Leitung von 140 Zentimetern Durchmesser, die im Röhrentunnel, der den Berg durchschneidet, untergebracht ist, verbindet sie. Das Maschinenhaus, wel­ches die Bewegung des Wassers möglich macht, erhielt seinen Platz neben den alten Becken. Das Auffüllen und Entleeren der Speicher wird, je nach dem Bedarf der Stadt, von Computern geleitet. Die Dampflokomotive fuhr nach Kanizsa - der Tunnel des Südbahnhofs Den ersten Kuß konnten sich die an den Balaton fahrenden Liebespaare im Zug schon einige hundert Meter nach der Abfahrt geben, als die ratternden Züge in einem rauchigen Tunnel verschwanden, um nach kurzer Zeit in einer ganz neuen Stadtgegend aufzutauchen.

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