N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)
■ Cin zum Luttichutzkeller umgebauter Teil unter der Onzágház utca brunnen. Die dreihundert Wohnhäuser des mittelalterlichen Buda verfügten über aus „Höhlenwasser" gespeiste Brunnen (285). Bestimmte Befestigungsarbeiten wurden höchstwahrscheinlich schon damals unternommen: die als gefährlich beurteilten Steinblöcke wurden durch Säulen oder Gewölbebogen gestützt. Die erste bekannte Aufzeichnung über die unterirdische Welt des Burgberges stammt aus dem 16. Jahrhundert. Miklós Oláh, Erzbischof von Esztergom (Gran) und Sekretär der Witwe Ludwigs 11., schrieb 1536: „Das Innere des Burgberges ist der zahlreichen Weinkeller wegen eine wahrhaftige Höhle..." Um die Höhlen flochten sich Legenden über geheimnisvolle Tunnel und damit zusammenhängende Kampfbewegungen. Der bekanntesten Variante nach sollen diese unterirdischen Gänge im 15. Jahrhundert, zur Zeit des Königs Matthias Corvinus, bis zur Margareteninsel und bis nach Tétény (10 Kilometer weit), ja sogar bis nach Visegräd (40 Kilometer von Buda entfernt) geführt haben. 28