Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)

entschieden hatte. Darin wurden 1,2 Millionen Kronen für das Gebäude bewilligt, für die Sammlung hingegen 3,2 Millionen. Obwohl bei der Ausschreibung des Jahres 1898 der Entwurf von Samu Peez den ersten Preis erhielt, wurden die Träger des zweiten Preises, Albert Schickedanz und Fülöp Herezog mit der Ausarbeitung der endgültigen Pläne beauftragt. So wurde auch die einheitliche Gestaltung des ganzen Platzes zu ihrer Aufgabe. Das fertige Gebäude wurde stark kritisiert: Einige vermissten den nationalen Charakter, andere wieder fanden die Säulen an der Fassade zu zahlreich. Den Portikus der Hauptfassade am Heldenplatz gegenüber der Kunsthalle tragen vorne acht, hinten vier Säulen, am Tympanon sehen wir eine Kopie der Skulpturen­gruppe vom Zeustempel in Olympia. Durch den Haupteingang, zu dem 24 Stufen hin­aufführen, treten wir in die Marmorhalle. Von hier führen einarmige Treppen zum Rundgang der Renaissancehalle, von wo aus sich die Flügel der Bildergalerie öffnen. Das Museum ist heute die erfolgreichste, meistbesuchte Sammlung des Landes, über seine Treppen gehen jährlich mehr als hunderttausend Besucher. Bald wird es durch unterirdische Räume vergrößert werden. Der eine Ausgang soll über eine Treppe ent­lang der Fassade in das obere Geschoß der Erweiterung führen, von wo die Besucher durch einen 9x9 Meter großen Würfel in die Dózsa György út gelangen werden. Unsere neogotische Schniuckschachtel am Donauufer — die Treppen des Parlaments Den Entwurf des Parlamentsgebäudes hatte Imre Steindl mehrmals umgearbeitet. Einer der Gründe dafür war das Verhältnis zwischen Gebäude und Donau. Indem er in der letzten Variante den unbehinderten Verkehr am Donaukai vor Augen behielt, zog er die Risalite bis zur Linie des oberen Kais zurück und ließ die Treppen zur Donau hin schräg in Anpassung an das Flussbett verlaufen, gesichert durch eine leicht geknickte Längsachse. Schließlich wurde nicht diese Variante verwirklicht, sondern die ursprüngliche. Auch zum unteren Kai führen zwei breite, zweigeteilte Treppen, in der Achse der Säle des Unter- und Oberhauses. Am nördlichen und süd­lichen Ende des Gebäudes führt je eine schräg verlaufende Treppe vom oberen zum unteren Kai. Die Treppen am Donauufer kommen richtig erst bei hohem Wasser­stand zur Geltung, besonders von einem Schiff aus gesehen. Nach mehreren Veränderungen entstand auch die breite Stufenreihe des Prunk­eingangs am Kossuth Lajos tér, mit wachenden Löwen und kurzen Seitentreppen. Diese neuen Elemente heben das dritte Tor noch mehr hervor und bereiten den Besucher auf den Anblick der zum Kuppelsaal führenden Prunktreppe vor. Von den 3<

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