Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Móric Sándor von Slawnik und Bajna war, der Teufelsreiter persönlich - der durch seine Bravourstücke bekannte Teufelskerl des Ungarn der Reformzeit. Der Graf wurde 1805 in Bajna geboren. Sein Vater, Besitzer des Sándorpalastes auf der Budaer Burg (heute Residenz des ungarischen Präsidenten), ließ den Palast durch eine kleine Brücke mit dem Burgtheater verbinden, um leichter hinzugelangen. Nach seinem Tode wurde das Reiten zum Lebensinhalt des jungen Grafen. Die damalige Presse berichtete regelmäßig von den haarsträubenden Kunststücken des jungen Grafen. Am Pressburger Landtag im Jahre 1825 erstaunte er auch das Harrscherpaar mit seinen phantastischen Kunststücken, sprang sogar auf den zweiten Stock des Wiener Gasthofs „Weißer Schwan", worüber man noch jahrelang in der Kaiserstadt sprach. Er unterstützte Graf Széchenyis Kettenbrücken-Baupläne (mit dem er übrigens in „Pferdesachen" vollkommen übereinstimmte), hielt jedoch die Gründung der Akademie der Wissenschaften für eine überflüssige Sache. Er stellte auch Schnelligkeitsrekorde auf: Wegen einer Wette legte er die Strecke zwischen Baden bei Wien und Wien in 48 Minuten zurück (gewann dabei 200 Goldduka■ Graf Móric Sándor in der Zeitschrift Vasárnapi Újság l6