Szegő Dóra - Szegő György: Synagogen - Unser Budapest (Budapest, 2004)
Das eklektische, palastartige, ziegelverkleidete Haus in der Vasvári Pál utca Nr. 9 hatte 1895 Ervin Bauer entworfen, ursprünglich für den Maler Károly Kernstok. Im Studio arbeitete später der Maler István Dési Huber, die längste Zeit war dieses jedoch auch ein jüdischer Betsaal. Die Synagoge in der Frankel Leó út 1888 baute ebenfalls Sándor Fellner - nach Abtragung eines älteren, kleineren Bethauses - in der damaligen Zsigmond utca (heute Frankel Leó út) Nr. 49 eine Synagoge. Ringsherum standen ursprünglich ebenerdige Häuser, die Metzgerei der jüdischen Gemeinde und Wohnungen. So öffnete sich die noch frei stehende Synagoge direkt zur Straße hin. 1928 wurden dann das U-förmige Verwaltungsgebäude und Mietwohnungen der Budaer jüdischen Gemeinde gebaut und zwar nach Plänen von Dezső Jakab und Aladár Sós. Die hintere Fassade auf der Donauseite zieren Gesetzestafel, Davidstern und Menora-Motive. Der Abschluß der östlichen Mauer mit spitzbogenförmigen, farbigen Glasfenstern, welche den Thoraschrein birgt, folgt dem Kirchenmuster der „französischen Gotik". ■ Die Synagoge in der Frankéi Leó út, von der Donau her geiehen 41