Szegő Dóra - Szegő György: Synagogen - Unser Budapest (Budapest, 2004)
1700er Jahre wurden sie von den Bürgern und dem Stadtrat ständig bedrängt, ihr Betsaal wurde verwüstet und 1746 vertrieb man sie dann auch aus der Wasserstadt. Ein Großteil übersiedelten damals nach Óbuda (Altofen). Erst nach den Duldungsdekreten Josephs II. aus dem Jahre 1781 erneurte sich die Budaer Glaubensgemeinde wieder. Die Synagoge in der Lajos utca Im mittelalterlichen Óbuda (Altofen) lebten vor der Niederlage bei Mohács (1526) Juden. Nach der Vertreibung der Türken im Jahre 1686 verbot das Gesetz zwar ihre Niederlassung in den freien königlichen Städten, die Möglichkeit der Ansiedlung auf den großen gutsherrlichen Landgütern blieb jedoch offen. Dieses bedeutete aber auch Verpflichtungen: Steuerzahlen, Landenschluß an christlichen Feiertagen u. a. Auf den Gütern der Grafen Zichy erschienen 1712 wieder jüdische Einwanderer, größtenteils aus Böhmen und Mähren. Sie gründeten auf dem Gebiet der heutigen Hauptstadt die erste neuzeitliche jüdische Gemeinde. Sie mieteten von den Zichys eine unbenutzte Brauerei und Schenke, mit Wohnungen und Geschäften. Der erste, als regelmäßiger Liferant des Zichy-Schlosses bekannte Obudaer Jude war Jakob Fleisch. Die erste Obudaer jüdische Gemeinde war von Anfang an der christlichen Gemeinde gleichgestellt. Im Gegensatz zum Mittelalter gab es im Óbuda des 18—19. Jahrhunderts kein abgesondertes Judenviertel. Die Juden konnten an verschiedenen Punkten der Ortschaft wohnen, teilweise wurde ihr Wohnort trotzdem von den Gemeindehäusern bestimmt. Das Zentrum befand sich in der heutigen Lajos utca, die hieß damals - wie auch im mittelalterlichen Judenviertel der Burg-Juden Gasse. Das erste Lehr- und Bethaus der Gemeinde am Wagenmeister Grund wurde wegen des Erbstreits zwischen der Witwe des Grafen Peter Zichy, Zsuzsanna Bercsényi und ihrem Stiefsohn Ferenc Zichy zerstört. Schließlich bekam die Gräfin Bercsényi Óbuda und genehmigte den Bau eines neuen Bethauses. Dieses entstand 1732 am Judenplatz, südlich der heutigen Synagoge. Die Gläubigen waren Kaufleute und Handwerker. Die meisten waren eher hausierende Wanderhändler, einige spielten jedoch später in der Entstehung der einheimischen Großindustrie, vor allem der Seiden- und Textilindustrie eine Rolle. Am bekanntesten war die Familie Goldberger, das einstöckige Gebäude ihrer Blaudruck-Fabrik stand am Ort des Hauses Lajos utca 136. Eine Gedenktafel an der Mauer erinnert noch heute an die Gründer. Die von armen Gemeindemitgliedern gebaute alte Synagoge befand sich als'7