Boros Géza: Statuenpark - Unser Budapest (Budapest, 2002)
aus dem Jahre i960 von István Tar oder die graziöse Frauengestalt auf dem Városház (Jenő Varga) tér im Bezirk Budafok von Lajos Ungvári aus dem Jahre 1962, von welcher die ungarischen und kyrillischen Aufschriften entfernt wurden. Die von Ferenc Laborcz 1970 erschaffene geometrisierende Komposition aus stilisierten aneinandergereihten Tauben im Befreiungs-Gedenkpark an der Ferihegyi út verlor ihren fünfzackigen Stern und die Aufschriften, erhielt jedoch dafür auf die abgeschliffene Säule eine Aufschrift zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Auf dem Gedenkstein mit Friedenstaube, den István Martsa 1976 in Pestszentimre aufgestellt hatte, mußte nur der fünfzackige Stern abgemeißelt und vor die Jahreszahl 1945 die Zahl 1939 — eingraviert werden: schon war das Zweite-Weltkrieg-Monument fertig. Auf Grund des Beschlusses der Hauptstädtischen Generalversammlung wurden aus einigen Denkmälern Grabdenkmäler für den Friedhof. Die Hauptgestalt des 1947 von András Kocsis angefertigten Újpester Denkmals, der sowjetische Fahnenträger mit Maschinenpistole (den der Hauptstädtische Rat noch 1986 mit „Qualitätsänderung'' renoviert hatte), wurde in die Parzelle der sowjetischen Soldaten auf dem Friedhof an der Megyeri út gebracht. Ähnlich erging es dem sowjetischen Heldendenkmal am Vigadó tér: das Kunstwerk aus rotem Granit von József Schall wurde in Stücke zerlegt, auf die 215. Parzelle des Rákoskeresztúrer Friedhofs gebracht und dort wieder zusammengestellt. Der schlanke Obelisk bildet heute, kombiniert mit dem 1965 von Tibor Vilt geschaffenen, aus Pesterzsébet hierher gebrachten Befreiungsdenkmal das gemeinsame Grabmal der auf dem Gebiet der Hauptstadt exhumierten und wieder beigesetzten sowjetischen Soldaten. Die Unbeliebtheit der sowjetischen Symbole beweist die Tatsache, daß das auf Grund des ungarisch—russischen bilateralen Abkommens als einziges in Budapest verbliebene sowjetische Memento auf einem öffentlichen Platz - das Denkmal am Szabadság tér — zwischen 1992 und 1993 Tag und Nacht von der Polizei bewacht werden mußte — der „Bomben-Drohungen" wegen. Nach der politischen Wende trat landesweit an die Stelle der Befreiungsdenkmäler der Kultus früher verbotener Zweite-Waltkrieg-Denkmäler. 3» Befreiender sowjetischer Soldat (Zsigmond Kisfaludi Strobl, 1947) Das erste Kunstwerk der Promenade, der fahnentragende sowjetische Soldat, war die Nebenfigur des wichtigsten Denkmals des kommunistischen Systems im öffentlichen Raum, des Befreiungsdenkmals auf dem Gellértberg. Schon 1945 trug man sich mit dem Gedanken, ein großangelegtes zentrales Denkmal aufzustellen, welches das ungarische Volk seinen „Befreiern schuldig war”. Die Wahl des Ortes und des Künstlers erfolgte auf Grund der Entscheidung von 18