Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)
Lektüre schrieb er auf Ansuchen Albert Apponyis, die Monographiereihe Leben der Ungarn schrieb er für Erwachsene. Daneben gab er auch Zeitungen heraus-, zwischen 1884—93 Onzäg-Vildg, dann Nemzeti l&kola, das Blatt der Lehrer bis 1910. Zwischen 1894 und 96 erschien sein wohl bekanntestes und bis heute sehr beliebtes Werk, die fünfbändige Ungariiche Märeben und Sagenwelt. Er selber hielt seine 1920 erschienenen autobiographischen Remi- niszensen Liebe Muttererde! für sein wichtigstes Werk. Wenigstens ebenso wichtig war das in Gang setzen der Kinderzeitung Cimbora, nun schon in Kis- barcon, wo er sich nach den Ereignissen des Krieges und Trianon endgültig niederließ. Die Zeitung und deren Korrespondenzspalte standen in den Jahren des fehlenden Unterrichts in der Muttersprache im Dienste der Pflege, Erhaltung und des Weitergebens historischer und kultureller Traditionen. Mit großer Selbstaufopferung, seine materiellen und geistigen Kräfte nicht schonend, organisierte er das siebenbürgische literarische Leben, es fehlten jedoch nötiges Verständnis und Unterstützung. „Er war ein Held, wahrhaftig und mutig, vor dem einzigen Auge dieser Erde ein Märthyrer, ein Bruder den Alten, die er so liebte, des Apáczai, des Kelemen Mikes, der Wenigen, der ewig Lebenden" — verabschiedete sich 1929 Áron Tamási von seinem Entdecker, der ihn auf seine literarische Laufbahn lanciert hatte. Die Reliefgedenktafel mit seinem Portrait-eine Arbeit Károly Kirchmayers - wurde anläßlich der 150. Jahresfeier seines Todestages an seinem einstigen Wohnhaus Ecke Reáltanoda utca und Kecskeméti utca (V. Bezirk) enthüllt. Ein Bahnbrecher in der heimischen Geologie Das Andenken János Böckhs - die als selbständige Raumplastik geformte, in einer Nische plazierte Dreiviertel—Gestalt (Kniestück) - steht „eingezwängt" in der Eckachse der Umzäunungsmauer des Ungarischen Staatlichen Geologischen Institutes (XIV., Stefánia út 14). Der Passant könnte natürlich annehmen, daß der würdige, in ungarischer Adelstracht gekleidete Herr in Verbindung mit dem hinter ihm stehenden, imposanten Gebäude stehe — Ödön Lechners schöner, keramikverzierten Schöpfung im ungarisch-volkstümlichen Sezessionsstil. Er kann ja nicht wissen, daß der Dargestellte János Böckh ist, 1858 Student der Bergbau- und Forstakademie in Selmecbánya (Schemnitz). 60