Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)

PRO MEMORIA —Denkmäler: Gedenktafeln, Reliefs, Standbilder. Sie möchten bedeutende Persönlichkeiten, vom Standpunkt einer engeren Gemeinschaft wichtige Ereignisse verewigen, unsere Kentnisse darüber er­weitern, uns lehren die Werte der Vergangenheit in Ehren zu halten und sie sollen als Vorbilder dienen. Ein wenig „Überleben", Liebäugeln mit der Unsterblichkeit. Schon im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wird — als Teil der Bemühungen der Reformzeit — die Frage der Notwendigkeit einer Bezeichnung historischer Andenken aufgeworfen. Den Anfang machte der Ratsherr der Stadt Pest (Pesth) József Patachich mit der „Markierung" des Königshügels im Tal des Rákos durch eine Gedenksäule. Ein Jahrzehnt später (1829) rief János Boráros zur Achtung der historischen Andenken der Stadt auf. 1854 ergriff Lajos Arányi die Ini­tiative zur Markierung der historisch bedeutenden Gebäude in der Budaer (Ofener) Burg durch Gedenktafeln. ln der Haupstadt gibt es gegenwärtig mehrere hundert Gedenktafeln, mit Reliefs oder bloß mit Texten veschiedenster Themenkreise. Von diesen haben wir einige ausgewählt, welche wohl am ehesten von allgemeinem Interesse sind, mit aktuellen Jahrestagen Zusammenhängen, eventuell unbekannte Tat­sachen ans Licht bringen oder neuere Zusamenhänge aufdecken - und auf jeden Fall zu einem besseren Kennenlernen der Vergangenheit der Nation beitragen. Vorliegender Band bringt eine Auswahl von Artikeln — mit kleineren Ände­rungen und Erweiterungen —, welche in der ungarischen Zeitung Magyar Nemzet erschienen sind. Das Geschenk des Königs Sigismund Die Darstellung des mittelalterlichen Ritters am Haus in der Országház utca Nr. 9 im I. Bezirk wird von einer Inschrift in serbischer und ungarischer Sprache umgeben. Der Text bezieht sich auf die Machtpolitik und die Beziehungen des ungarischen Königs (und römisch-deutschen Kaisers) Sigismund von Luxem­burg zu den Nachbarländern. Den gegen Ende des 14. Jahrhunderts erbauten einstöckigen Palast hatte König Sigismund seinerzeit seinem Verbündeten, dem serbischen Despoten Stepan Lazarewitsch geschenkt. Die Tafel ist eine Arbeit des serbischen Künst­lers Nebojsa Mitrió (1987). 5

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