Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)
■ Juititia deó Sándor Kozma (Alajoi Stróbl, 1882) weist, formt sie die bekannte Justitia-Darstellung etwas um. Ihre Augen sind nicht verbunden, sie möchte die sich vor ihr abspielenden Ereignisse klar sehen. Ihr Schwert ruht auf den Knien, in der linken Hand hält sie eine Waage, sie stützt sich darauf und eher noch auf das Gesetzbuch. Obwohl die Statue in der ständigen Austeilung der Ungarischen Nationalgalerie zu sehen ist, kennen nur wenige ihre eigenartige Geschichte und ihr Andenken. Justitia bewacht auch das Grab Kozmas. Die Ausschreibung für den Entwurf des Grabdenkmals gewann Ede Kallós, der das gekrönte Haupt der Göttin auf eine römische Säule setzte. Am Fuße der Säule sitzt eine trauernde Männergestalt. Seine Kleidung - die Toga - weist ebenfalls auf das römische Recht, die Basis der Rechtswissenschaften, hin. Das Gesetzbuch zu seinen Füßen ist Stütze und Garantie zugleich. Die Grabinschrift faßt einfach und konzentriert den Sinn und die Bedeutung des Wirkens des „ersten Pester königlichen Oberstaatsanwaltes" in Worte: „Er war Apostel der Wahrheit und der Menschenliebe. Verkörperung des ungarischen Rechtsgefühls. Vater der königlichen Staatsanwaltschaft und ihr führender Geist in alle Ewigkeit." 53