Faurest, Kristin: Zehn Budapester Plätze - Unser Budapest (Budapest, 2010)
bewohnt war und meist aus ebenerdigen Häusern bestand, für immer ändern. Nach der Flut wurden diese durch mehrstöckige Mietshäuser ersetzt. Im späten 19. Jahrhundert erfuhr die Josephstadt eine außerordentliche Entwicklung - zur Jahrhundertwende zählte der Bezirk schon 135.000 Einwohner, im Vergleich zu den 41.000 im Jahre 1869. Die Gebäude, welche den Platz umgeben, verkörpern fast jede Phase und jeden Stil der letzten 150 Jahre. Ecke Erdélyi utca konnte man noch bis vor Kurzem die blassen Farben der Aufschrift des Lagerhauses des Glasmeisters von Károly Bielek sehen. Das Haus Nr. 4 Ecke Tavaszmező utca, der imposante, elegante Magda Hof, mit seinen eleganten Fenstererkern mit gepressten Metalltafeln und der figurativen Ornamentation ist wohl das beeindruckendste architektonische Kunstwerk des Platzes. 1911-12 erbaut, hatte das Gebäude ursprünglich fünf Stockwerke, erhielt jedoch i960 noch eins dazu. Das Mátyás-Kino, eines der 18 Filmtheater in der Josephstadt, bestand hier von kurz nach der Fertigstellung des Gebäudes bis es — wie so viele kleine Kinos der Gegend - geschlossen wurde. Neben dem Magda Hof gibt es noch ein liebes, wenn auch verwahrlostes rosafarbenes ebenerdiges Gebäude; seinesgleichen ist heute kaum noch in der Innenstadt zu sehen. ■ Mátyáb tér. tg73 39