Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Die 1906 beginnende Kommunalisierung leitete Bürgermeister István Bárczy mit folgenden Worten ein-, „All jene Werke und Unternehmen, die dazu bestimmt sind, den Bedarf der Gemeinschaft zu befriedigen und die öffentliches Territorium in Anspruch nehmen, sollen unter städtische Verwaltung kommen." Der reine Gewinn der Leuchtgasgesellschaft betrug jährlich 14 Millionen Kronen, die Stadtväter hofften also mit Recht, dass der Kaufpreis der alten Werke und die erheblichen Kosten des Baus der modernen kommunalen Gaswerke sich in einigen Jahren ausgleichen würden. So erklärte die Hauptstadt am 26. Mai 1909 ihre Absicht, die Gasfabriken zu kaufen. Im Interesse der weiteren Entwicklung und problemlosen Übernahme des Leuchtgasbetriebs, forderte man die Gesellschaft auf, die Teilnahme der leitenden Fachkräfte an den Vorarbeiten der neuen, modernen kommunalen Gaswerke zu gestatten. Städtisches Gas aus Kohle — die Óbudaer Gaswerke Zuerst bestimmte eine gemischte Kommission unter Vorsitz des Bürgermeisters jene Voraussetzungen, unter welchen Budapest die Allgemeine Österreichisch-Ungarische Gasgesellschaft für mehr als 22 Millionen Goldkronen kaufen würde, und gleichzeitig eigene Gaswerke errichten werde... aber wo? Die Vorschläge wurden nacheinander ausgeschlagen, folgende Orte wurden alle als nicht passend eingestuft: die Flur der Ziegelbrennerei in Kőbánya, sowie diejenige in der Fehér út, das Gebiet zwischen dem Cinkotaer Gebiet und der MÁV Rundeisenbahn, die Gegend des Nádas-Sees entlang des Rákospalotaer Gebietes, schließlich die Gelsen-Insel (heute Volksinsel). Man erwog auch in Buda und Pest je ein Gaswerk zu bauen, ließ jedoch dann davon ab. Im Januar 1910 entschloss sich der Magistrat schließlich für die Sand-Flur in Óbuda, denn „hier musste man wenigstens nicht davor Angst haben, dass die Fabrik der Nachbarschaft zur Last werde" — wie das der Direktor Ferenc Heltai meinte. Die notwendigen Baugrundstücke wurden in den kommenden Jahren teilweise von Privatpersonen erstanden, zur Förderung der in der Nachbarschaft in Aquincum stattfindenden archäologischen Ausgrabungen hingegen erhielt das hauptstädtische Museum einen außergewöhnlichen Kredit. Der Ort schien wirklich ideal, den einzigen Nachteil bildete die Tatsache, dass der vorherrschenden Windrichtung wegen, der bei der Erzeugung entstehende säuerliche Geruch in Richtung der Stadt zog. Dieses schien jedoch unbedeutend neben all den Vorteilen: im Norden und Westen war das Gebiet von der Eisenbahn begrenzt, im Südosten von der Donau, so dass kaum für das Legen von Schienen Geld ausge17