Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Petroleumlampen noch die Hauptbeleuchtung. In den achtziger Jahren schien es dann, nach der Verbreitung der Edison-Glühbirne, mit der innerräumlichen Gasbeleuchtung gänzlich vorbei zu sein. Das mit freier Flamme brennende, feuer- und explosionsgefährliche, schlecht riechende Gas verlangte ständige Überwachung und besondere Behandlung, jede Flamme musste einzeln angezündet und gelöscht werden, bei sommerlicher Hitze wärmte es außerdem noch extra. Die Angst vor der Konkurrenz spornte die Gasleute zu neuen technischen Entwicklungen an, eine neue Erfindung rettete sie auch. Dies war die Auer-Birne, bei der eine farblose Bunsen- Flamme in einem sogenannten, mit glühendem Material durchtränkten Strumpf brannte. Die Stärke und Klarheit ihres Lichts rivalisierten mit jenen der Glühbirne, die Kosten des Gasverbrauchs betrugen außerdem nur einen Bruchteil derjenigen des Stromverbrauchs. Das Gas erfeute sich noch lange seiner Beliebtheit, einen Beweis dafür bietet der Gasverbrauch des Jahres 1889 bei Straßenlaternen von über 3 Millionen und im Privatverbrauch von über 13 Millionen Kubikmetern. Früher oder später musste jedoch mit der Verbreitung der Elektrizität gerechnet werden, deshalb wurde der Vertrag der Hauptstadt mit der Leuchtgasgesellschaft geändert. Der neue, bis zum 15. Dezember 1910 verlängerte Vertrag, legte fest, dass die Hauptstadt niemandem für eine andere Beleuchtungsweise ein Monopol gewähre, die Leuchtgasgesellschaft ■ Behälter der Budaer Gaswerke, um 1900 15