Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

■ Laternenanzünder in der Güt Baba utca, um igoo (Mór Erdélyi) Das alte Pester Rathaus war das erste öffentliche Gebäude, in welches Gas einge­führt wurde, dann folgte die Synagoge in der Dohány utca, vom Beginn der sechziger Jahre an beleuchtete man auch die Züge der Westbahn mit Gas. Nach den anfängli­chen Schwierigkeiten wurden nun auch bei Privatpersonen die Innenräume mit Gas beleuchtet, wobei man jedoch vorsichtig sein musste: 1864 kamen bei der Explosion und dem Einsturz eines Mietshauses sechs Personen ums Leben, ln der Zeitschrift Színházi Látciő (Opernglas) erwähnt der französische Wanderschausteller Duret in seiner Anzeige die Gasbeleuchtung als Grad der Bequemlichkeit: ..Im alten Kräu­tergaren hat der Salon Párisién eröffnet... Für Schönheit und Bequemlichkeit iót geiorgt... Der Saal ist täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet den ganzen Tag wird er beheizt und mit Leuchtgai beleuchtet." Da die Leuchtgasgesellschaft das Monopol besaß, verbat man dem erstbeleuch­teten Nationaltheater an der Kerepesi út die heimische Gaserzeugung, sodass es nun vom Lóvásár tér Gas kaufen musste. Der Überdruck während der Vorstellungen wurde erzeugt, indem die Feuerwehrleute des Theaters sich auf den Lieferungs­schlauch setzten. Adolf Ágai erinnert in seinem Buch Reise von Pest nach Budapest mit patriotischem Selbstbewusstsein daran, dass die Gaserzeugung schon vor dem Bau der österreichischen Gaswerke in Budapest erfolgreich gelöst wurde: „Bei den Vorführungen des Nationaltheaters gab es schon damals Leuchtgas, als die 13

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