Tóth Vilmos: Grabmalkunst - Unser Budapest (Budapest, 2006)

plare der 1931 vorgestellten Traurigkeit, erhielt mehr als ein halbes Jahr­hundert später auf dem Grab des Aurél Bernáth seinen Platz (F 21/1). Eine Kopie der Christus-Gestalt auf dem Grabmal von Aladár Árkay (F 33/3) be­findet sich auch heute noch im einstigen Árkay-Haus. Eine Christus-Gestalt stand auch am Dingfelder-Grabstein, diese kam jedoch nach der Auflassung des Grabes in das kleine Lapidarium am Haupteingang des Farkasréter Fried­hofs. Die originale, Fernmeldung genannte Statue vom 1934 eingeweihten Grab des Ernő Szőts, wurde auf beispiellose Art für eine Ausstellung vom Grab heruntergenommen. (Seit 1999 befindet sie sich im Gebäude des Magyar Rádió.) Aus dieser Epoche Pátzays stammen das Bartoniek- (K 35), das Lé- nárt- (F 6/5), das Patkó- (F 6/6) und das Schey-Grabmal (F neui3), das Grab des József Wolfner am jüdischen Friedhof in der Kozma utca, außerdem zwei besondere, in Stein gemeißelte „Grabhölzer" an der Ruhestätte des Andor Kozma (K 47), bzw. des Sándor Pethő (K 34). Die späteren funeralen Werke Pátzays variieren zum Großteil den Topos der trauernden oder gedenkenden, einsamen Frauengestalt, sind also weniger beachtenswert als seine Grabdenkmäler aus den dreißiger-vierziger Jahren. Unter ihnen sollen vor allem die drei Grabskulpturen erwähnt werden, welche auf der akademischen Rotunde stehn (F 20 Rotunde): für Zoltán Kodály, Ala­dár Buzágh und Gyula Szekfű. Das Buzágh-Grabmal war Vorbild für das Denk­mal des Benedek Virág im Stadtteil Tabán: eine allegorische Frauengestalt, die das Portrait des Benedek Virág vorzeigt. An ein Denkmal knüpft auch das 1958 entstandene Relief am Grabe von Szekfű, und zwar an das Modell für das Klebelsberg-Monument, welches für eine Jahrzehnte frühere Ausschrei­bung entstanden war. Ein anderes bekanntes Pátzay-Werk, der Himmelwärtd Blickende, kam auf das Grab der Judit Pinczési (F 8/3), seine Kopie hingegen wurde am Haupteingang des Kerepeser Friedhofs aufgestellt. Neben Pátzay erhielt fast jeder ungarische Künstler, der ein Rom-Stipendi­um hatte, funerale Aufträge, wenn auch nicht jeder solch bedeutende Fried­hofsarbeiten wie er schuf. Unter diesen war Béla Ohmann der zweite wichtige Vertreter der neoklassizistischen Richtung; zu seinen bekannten Werken gehören das Halmi- (F 39/1) und das Ybl-Grabmal (K 35). Seine bedeutendste Grabmalskulptur steht auf dem 1935 eingeweihten Grab des Zoltán Gerevich, ein fein geformter, an mittelalterliche Vorbilder erinnernder Korpus (F 33/2). Von seinen späteren Werken gelangten einige Plaketten auf den Farkasréter Friedhof, z. B. auf das Grab László Lajthas (F 8/3). i960 schuf er die Grab­skulptur mit der Gestalt der Hygieia für das Grab der Eszter Csoma-Tulassay (F 8/2). Von den Werken von József Ispánki verdienen die Reliefs auf dem 54

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