Tóth Vilmos: Grabmalkunst - Unser Budapest (Budapest, 2006)

riesige Steinurne des Barons József Alvinczy (K 17/1), oder das heute daneben stehende neogotische Mayer-Grabmal von 1857 (K 17/1) aus dem Wasser­städter Bürgerfriedhof. Neben den besonderen Kunstwerken gelangten auch einige sozusagen typische Grabsteine der alten Budaer Friedhöfe zuerst in den Friedhof an der Németvölgyi út, dann nach dessen Auflassung in den Kere- peser Friedhof, so z. B. das Döbrentei- (K 17/1) oder das Grigely-Grabmal (K17/1). Unter den umverlegten befinden sich auch zahlreiche wiederverwendete Grabsteine, die meisten in der Parzelle der Budaer 1848er Honvéd-Gráber (K 31/2): Diese haben ihre ursprüngliche Form bewahrt, die Inschrift ist je­doch neueren Datums. ln der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildeten die figuralen Grabmäler keine große, jedoch eine charakteristische Gruppe. Eines der bedeutendsten Exemplare war das 1811 entstandene Sandstein-Grabmal des József Thimi und der zur selben Zeit dahinter aufgestellte 6 Meter hohe, aus rotem Marmor ge­meißelte Korpus im Kisceller (Újlaker) Friedhof. Letzterer war für den Friedhof geschaffen worden, als Kreuz für seine Toten, als gemeinsame Pietätsstätte; seit 1932 befindet er sich in einem Park in Buda, in der Kecske utca. Arnold Schoen nach war der Lemberger Bildhauer Hermann Witwer der Autor beider Werke, gleichzeitig wird die Kreuzigung in der späteren Fachliteratur dem Budaer Meister Frigyes Held zugeordnet. Die zweite bis heute erhaltene Pietäts­stätte stammt aus dem Tabäner Friedhof und befindet sich im Garten der Újlaker Pfarrkirche an der Bécsi út; auf dem von Pál Swirak aufgestellten Fried­hofskreuz zeigt ein Chronogramm das Entstehungsjahr an: 1833. Die meisten figuralen Grabsteine jener Zeit wurden von ihrem Erschaffer nicht signiert. Eine Ausnahme bildete József Huber, dem so mehrere Weke ein­deutig zugeordnet werden können. Er erfüllte vor allem Bestellungen für die alten Óbudaer Friedhöfe: als Beispiel kann das 1824 entstandene Meixner- Grabmal erwähnt werden (Kisceller Friedhof), auf welchem ein Genius mit Fackel stand, oder das Grab von Dániel Siebenrock aus dem Jahre 1832 (Fried­hof an der Kórház utca), auf welchem eine gepanzerte Kriegerfigur wachte. Ursprünglich befand sich das 1832 für Karolina Schmidt geschaffene Denkmal ebenfalls am Kisceller Friedhof und gelangte erst später auf den Bürger­friedhof in der Wasserstadt. Auf diesem hatte Huber einen der Grundtypen des funeralen Motivsystems der „Tafelrichterwelt", eine melancholische Frauengestalt, dargestellt. Sein bedeutendstes Werk, das 1828 entstandene Grabmal des Fülöp Fleschner, stand einst am Soldatenfriedhof in der Wasser­stadt und war, im Unterschied zu seinen meisten Werken, keine antike Alle­gorie, sondern ein liegender, schildbewachender Löwe, ein auf den euro­ll

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