Radek Tünde - Szilágyi-Kósa Anikó (szerk.): Wandel durch Migration - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 39. (Veszprém, 2016)

1. Landschafts- und Gemeinschaftswandel als Folge von Migration - S. Lackovits, Emőke: „Von den eifrigen Gläubigen von Deutschbarnag zu Ehren Gottes errichtet“ - Sakrale Orte ungarndeutscher Gemeinschaften und ihre frei stehenden Denkmäler im Plattenseeoberland

68 S. Lackovits, Emőke: Sakrale Orte ungarndeutscher Gemeinschaften Kirchgarten. Auf der Säule stehen die Apostel Heiliger Petrus mit Schlüssel und Heiliger Paul mit Schwert. Außer ihnen sind der Heilige Rochus, die Heilige Anna, der Heilige Sebastian, unten auch Rosa von Palermo abgebildet (vgl. mit CD: Foto-Nr. 010). In Werstuhl/Vöröstó hat die Dreifaltigkeitssäule drei Seiten, Gottvater und Sohn sitzen nebeneinander, zwischen ihnen ist auf einem Kreuz die Taube des Heiligen Geistes zu sehen. Auf der Säule stehen die Heilige Anna, die Jungfrau Maria, der Heilige Josef sowie Rosa von Palermo. Die erste Inschrift wurde unter den Symbolen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe platziert. Die andere kam unter ein Relief mit Ähren und Sichel, auf der dritten Seite wurden ein Kelch, Hostie, ein Buch und eine Palme in den weichen Stein gemeißelt. Alle bilden mit einem Symbol eine Einheit (vgl. mit CD: Foto-Nr. 011). Unten an den Dreifaltigkeitssäulen sieht man häufig weitere Heiligenfigu­ren: den Pleiligen Sebastian, den Heiligen Rochus, Rosa von Palermo, außer ihnen die ungarischen Heiligen, u.a. den Heiligen Stephan, den Heiligen Emme­rich, den Pleiligen Ladislaus, des Öfteren auch den Heiligen Florian, den Heili­gen Johannes von Nepomuk, den Heiligen Nikolaus und den Heiligen Urban. Insgesamt wurde von ihnen der Schutz der Gemeinschaft und des ganzen Lebens erhofft, erbeten und erwartet 3.3 Stifter, Schöpfer und Pfleger der Denkmäler Unter den Gründen erscheinen am häufigsten die Formulierungen „Zu Ehren Gottes“, „Zur Anbetung Jesu“, „Zu Ehren der Jungfrau Maria“, manchmal er­scheint nur eine Erinnerung an jemanden als Motiv. So ließen z.B. die nach Amerika ausgewanderten Gläubigen von Großwaschon/Nagyväzsony ein Kreuz in der alten Heimat errichten, um ihrer Heimatliebe Ausdruck zu verleihen. Auf der Gedenksäule erscheint eine Liste der Namen aller Ausgewanderten, auf drei Seiten der Säule sind es (in je zwei Spalten) insgesamt 80 Namen derer, die 1906 nach Amerika auswanderten und Geld für die Errichtung des Kreuzes nach Hause schickten. Es kam auch vor, dass ganze Gemeinschaften einen Gedenk­stein aufstellten, so z.B. in Großwaschon/Nagyväzsony oder Ponak/Bamag. In Jakepfa/Szentjakabfa ließen Franz Czaun und Maria Hilbert ein Kreuz auf­stellen, nachdem sie als Auswanderer aus der Feme wieder zurückgekehrt waren und nach dem Erwerb von Feldstücken genug Geld übrig hatten, um ein Kreuz zu stiften und damit Gott für die Rückkehr zu danken. In Totwaschon/Tótvá- zsony ließen Franz Haäz und seine Frau Barbara Czaun in der Magyar-Straße ein Kreuz zum Andenken an ihren Sohn errichten, der während seines Militär­dienstes an Darmversagen verstorben war.

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