Radek Tünde - Szilágyi-Kósa Anikó (szerk.): Wandel durch Migration - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 39. (Veszprém, 2016)

1. Landschafts- und Gemeinschaftswandel als Folge von Migration - Márkusáé Vörös, Hajnalka: „Sage mir, wo unsere Wohnstätte wohl sein wird...” - Organisierte, spontane und notgedrungene Migration im Bakonygebirge und auf dem Plattenseeoberland im 18. Jahrhundert

Márkusné Vörös, Hajnalka: Organisierte, spontane und notgedrungene Migration 51 auf ihren Gütern im Komitat Veszprém, vielmehr auf den riesigen Feldern von Előszállás geführt. 4 Zusammenfassung Das neuzeitliche Bild des Plattenseeoberlandes (auf dem Gebiet der historischen Komitate Veszprém und Zala) entstand am Ende des 18.Jh.s mit dem Abschluss der großen Ansiedlungs- und Emeuerungsarbeiten. Im Laufe der Ansiedlungen wurden 67 zuvor entvölkerte Ortschaften mit slowakischen und deutschen Sied­lern neu besiedelt, und durch die Verdrängung der früheren ungarischen Ein­wohner entstand ein einheitliches, deutschsprachiges Gebiet in der Mitte der Re­gion. Bei den Ansiedlungen spielten die beiden großherrschaftlichen Familien Esterházy und Zichy eine herausragende Rolle, seitens der Kirche nahmen vor allem die Sirtzer/Zircer Zisterzienser und die Bischöfe von Wesprim/Veszprém an der Ansiedlung teil. Infolge dieser Siedlungspolitik entstand im Komitat eine gemischte Bevölkerung: Die Dörfer mit slowakischen und deutschen Einwoh­nern, die aus Oberungam (Felvidék), aus den deutschen Fürstentümern und ver­schiedenen Regionen der Habsburger-Monarchie kamen, machten etwa ein Viertel der Ortschaften des Komitats aus. Die hier wohnende Bevölkerung befand sich auch noch in der zweiten Hälfte des 18.Jh.s in ständiger Bewegung, dies gilt nicht nur für die freien deutschen und slowakischen Siedler sondern auch für die ungarischen Hörigen. Mitte des 18.Jh.s war dann die Einschränkung der Religionsfreiheit der Grund für den massenhaften Wegzug der ungarischen Hörigen, deren Ziel in erster Linie die von Ungam bewohnten Dörfer auf dem Plattenseeoberland wa­ren. Infolge der Ansiedlungen und der Rekatholisiemng ging der Anteil der kalvinistischen Bevölkerung drastisch zurück, ab Ende des 18.Jh.s. betrug der Anteil der Katholiken bereits zwei Drittel. Ein langsamer Rückgang der inneren Migration und der Abwanderung kann ab den 1810er Jahren angenommen wer­den (eine größere Bewegung gab es in den 1820er Jahren nur noch in Richtung Előszállás), von den 1860er Jahren an blieb dann die Bevölkerung endgültig sesshaft. Literatur Békefí, Rémig (Hg., 1896): Emlékkönyv, melyet Magyarország ezeréves fennál­lásának ünnepén közrebocsátott a hazai ciszterci rend [Gedenkbuch zum

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