Radek Tünde - Szilágyi-Kósa Anikó (szerk.): Wandel durch Migration - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 39. (Veszprém, 2016)
1. Landschafts- und Gemeinschaftswandel als Folge von Migration - Márkusáé Vörös, Hajnalka: „Sage mir, wo unsere Wohnstätte wohl sein wird...” - Organisierte, spontane und notgedrungene Migration im Bakonygebirge und auf dem Plattenseeoberland im 18. Jahrhundert
Márkusné Vörös, Hajnalka: Organisierte, spontane und notgedrungene Migration 49 ler 2007). Bald mussten sich die Ungarn in Kischludt/Kislöd entweder für die Annahme des katholischen Glaubens oder den Wegzug entscheiden. Die Wegziehenden gelangten nach Vid, Alásony, Yecse oder Ajka (Gulden 1865: 671— 691).26 3.4 Der Zisterzienserorden in Sirtz/Zirc Die 'Zisterzienser in Sirtz/Zirc haben die Neuorganisierung des Ordens ab 1701 von Pápa, ab 1726 von Sirtz/Zirc aus geleitet, die Abhängigkeit vom Mutterkloster Heinrichau blieb jedoch bis Anfang des 19.Jh.s erhalten. Ein Teil der Zisterziensergüter (die Gebiete in Sirtz/Zirc, Polan/Polány und Előszállás) wurde von 1720 bis 1804 von Heinrichau aus, der andere Teil (die Gebiete in Pilis- pásztó, Csákány, Szántó) von Wellehrád aus verwaltet. In Sirtz/Zirc gab es einen Verwalter, der die täglichen Geschäfte verrichtete, aber die Anleitungen kamen aus dem Ausland. Im Jahre 1823 änderte sich die Organisation, der Orden hat die Gutsführung in die eigene Hand genommen, an die Spitze der einzelnen Wirtschaftszweige kamen Mönche, was sich im Wesentlichen bis zur Ordensauflösung nicht änderte.27 Bis in die 1730er Jahre wurden ernsthafte Versuche unternommen, die seit der Türkenherrschaft zerstreut lebenden ungarischen Hörigen wieder an den eigenen Ort zurückzubringen, dafür wurden zwischen 1675 und 1730 zahlreiche Zeugenbefragungen durchgeführt,28 es ist jedoch nicht gelungen, die Bauern, die sich inzwischen an ein freieres Leben mit Rinder- und Schweinezucht gewöhnt haben, zu einer planmäßigen Ackerwirtschaft „umzuleiten“. Von den ungarischen Hörigen konnte der Orden allein mit denen aus Sóly, die sich mit Weinanbau beschäftigten, ein geplantes und organisiertes Wirtschaften verwirklichen (Veress 1997). In den Zisterzienserdörfern des Bakonygebirges wurden Meierhöfe, Kirchen und Wohnhäuser gebaut. Der Orden siedelte neben den kalvinistischen Ungarn oftmals deutsche Siedler an. Die aus dem Mutterkloster Heinrichau kommenden Äbte, Tobias Ackermann (1702-1722), gefolgt von Heinrich 26 Siehe Abbildung 8 in der CD-Anlage. 27 Komitatsarchiv Veszprém des Ungarischen Nationalarchivs (VeML), IX. 601.e: A Cisztercita Rend Zirc-Pilis-Pásztó és Szentgotthárdi Apátságának gazdasági iratai, régi gazdasági levéltár. [Wirtschaftsdokumente des Zisterzienserordens bezüglich der Abteien Zirc-Pilis-Pásztó und Szentgotthárd]. 28 Komitatsarchiv Veszprém des Ungarischen Nationalarchivs (VeML), XII. 2.a: Archiv der Sirtzer/Ziccer Abtei des Zisterzienserordens (Archivum Vetus) С 67-68, С 85, 95, 114„118,120. 135-136,169-183.