Az Esterházy család cseszneki ága - Források és tanulmányok az Esterházy család cseszneki ágának történetéről I. - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 28. (Veszprém, 2013)
Bányai Balázs: A sárosdi Esterházy-kastély
A sárosdi Esterházy-kastély Balázs Bányai DAS ESTERHÁZY-SCHLOSS IN SÁROSD Obwohl Graf Ferenc Esterházy (1670-1746), der Gespan des Burgkomitats Fejér schon im Jahre 1700 das Gut Sárosd erworben hatte, besuchten die Familienmitglieder ziemlich selten das lange vernachlässigte Anwesen. Die Besiedlung von Sárosdpuszta begann auch erst 1750, so wundert es nicht, dass wir erst 1778 vom ersten Herrenhaus Kunde bekommen. Dieses vierflügelige Gebäude könnte der später mehrmals umgebaute Kern des Herrensitzes sein, mit aller Sicherheit ist es auf einer Miltär- Landkarte von 1783 zu sehen. Den kurzen Beschreibungen und verfügbaren Landkarten zufolge, ermöglichten eine Familienerbschaft und die Einnahmen der Konjunktur durch die Napoleonkriege eine erste größere Umgestaltung am Anfang des 19. Jahrhunderts. Zur gleichen Zeit, etwa um 1812, ließ die früh verwitwete Frau von Pál Esterházy, Jozefa Csáky (1775-1841) den mit künstlichen Alleen, Seen und Statuen geschmückten berühmten englischen Garten anlegen, den Josephinen-Wald. Die umfangreichen Bauarbeiten lassen darauf schließen, dass Graf Pál Esterházys Frau die erste ständige Bewohnerin des Schlosses war. Auch László Esterházy (1810-1891), Familienmitglied der folgenden Generation, ließ das Schloss und sein Umfeld nach eigenem Geschmack und Zeitgeist umgestalten. Er beauftragte - den auch andernorts von den Esterházys gern angestellten - Baumeister Antal Wéber damit, das Schloss Sárosd im „byzantinischen Stil" umzubauen. Die Ausführung der Arbeiten, in deren Verlauf nicht nur die Fassaden umgestaltet wurden, sondern auch im Süd- und Westflügel völlig neue repräsentative Räume entstanden, erfolgte 1862. Die Hauptfassade wurde eingeschossig. Der zweistöckige - an eine Bastion erinnernde - Turm beherrschte das Bild des Schlosses, im übertragenen Sinn das ganze Landgut. Diese etwas protzige, dem Esterházy-Schloss in Galantha und dem Erdődy-Schloss in Vörösvár ähnelnde, Außenansicht des Schlosses Sárosd überlebte aber auch nicht die Regentschaft der nächsten Generation, sem élte túl a következő generáció regnálását, denn der neue Herr, ein jüngerer Graf László (1857-1942) begann wieder mit dem Umbau. Nch den Plänen von István Möller wurde das Schloss 1895 von innen und außen erneuert. Den Plänen und Fotos der Jahrhundertwende zufolge wurde die Außenansicht schlichter, der Turm bekam ein Dach, an jedem Flügel wurden zum Innenhof weisende, überdachte, teils offene, teils geschlossene Korridore gebaut. Zu dieser Zeit bekam das Schloss seine größtenteils bis heute erhaltene Inneneinrichtung und auch das Wasserleitungssystem stammt aus dieser Zeit. Die vierte in Sárosd lebende gräfliche Generation - erneut ein László (1891-1966) und seine Familie - ließen Gebäude und Umgebung auch nicht unberührt. Die zahlreichen Fotos und die Berichte der Nachkommen bzw. der damaligen Bediensteten des Gutsherren versetzen uns in diese Zeit zurück. Demnach wurde - wieder nach Plänen von Möller - das Schloss in seinen Maßen weiter verkleinert sowie der Stimmung des Innenhofes angepasst. Das Gebäude wurde mit allen verfügbaren technischen Errungenschaften dieser Zeit (Zentralheizung, fließend warmes Wasser, elektrischer Strom usw.) ausgestattet. Im Ostflügel des Gebäudes fanden Gesellschaftsräume (Esszimmer, Raucherzimmer, Salon) und der größte Teil des Wohnbereichs der Familie ihren Platz. Im einstmals repräsentativen Südflügel lagen nun die Gästezimmer und ihre Badezimmer. Im Nordflügel wiederum blieben weiterhin die Personalunterkünfte und Lagerräume. Unter den Einrichtungsgegenständen des Schlosses waren - angefangen bei den ersten, im Barock gebauten Möbeln - Stücke der bildenden und gewerblichen Künste aus verschiedenen Stilrichtungen zu finden. Der Gästekreis bei gesellschaftlichen Zusammenkünften bestand damals charakteristischerweise ausschließlich aus Familienmitgliedern, im Weiteren aus Aristokraten und adligen Grundbesitzern. Diese strengen Bedingungen bedeuteten jedoch nicht, dass die Kinder des in und um das Schloss arbeitenden Personals nicht mit den gleichaltrigen Grafenkindern gespielt hätten, und auch nicht, dass der Graf und seine Frau - ob im Alltag oder an Feiertagen - nicht mit den Bewohnern des Gutes in Berührung gekommen wären. 205