Lichtneckert András: Veszprém vármegye községeinek urbáriumai, úrbéri és telepítési szerződései 1690-1836 - A Veszprém Megyei Levéltár Kiadványai 21. (Veszprém, 2009)

Ajánlás - Empfehlung (Talabér Márta, a Veszprém Megyei Önkormányzat Közgyűlésének alelnöke)

Empfehlung Die Regeln des sozialen Zusammenlebens wurden in den euro­päischen Gesellschaften seit dem Mittelalter in Verträgen festgelegt. Feu­dalherren und Leibeigenen, Adlige und Bauern haben, trotz ihrer sozialen Unterschiede, als gleichrangige Partner Verträge über ihre Rechte und Pflichten miteinander geschlossen, die sie zur Bewahrung des gesellschaft­lichen Friedens gemeinsam einzuhalten hatten. Dementsprechend belegen diese Verträge nicht zuletzt ihre Zugehörigkeit zur europäischen Zivilisa­tion und zum europäischen Wertsystem überhaupt. Der vorliegende Band enthält die Verträge von 120 Siedlungen des Komitats Veszprém mit ihren Grundherren, auf deren Basis sie in Besitz von Gehöften, Grundstücken, Wiesen, Weiden kommen konnten, indem sie unter der „Obhut" ihrer Feudalherren die Bedingungen ihrer Wirtschaft und ihres Lebens schaffen bzw. ihr Leben führen konnten. Als Gegen­leistung waren sie ihren Feudalherren die Steuern und die Dienste schuld. In diesem Sinne stellen diese Verträge ebenso viele „Verfassungen" dar. Die Verträge spiegeln je nach Siedlung jenes Wachstum wider, das der Mensch des 18. Jahrhunderts in einer kriegsfreien Zeit erreichen konn­te: die Besitzverhältnisse, die Rahmen und Formen des Grenzgebrauchs und der Wirtschaft, das Pflügen und Säen, die Wiesen- und Waldwirt­schaft, die Tier- und Bienenzucht, den Weinbau, die Jagd und das Fischen, die häusliche Web- und Spinnindustrie. Sie zeigen ein buntes Bild über die Dienste und Geschenke zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten, an den Tagen der Heiligen Georg, Michael und Martin oder an anderen Festtagen. Die vorliegende Quellensammlung kann für all diejenigen ein Erleb­nis ohnegleichen bieten, die aufgrund von ursprünglichen, oft schwer les­baren Vertragstexten erfahren wollen, unter welchen Bedingungen ihre Ahnen, die ersten Ansiedler, die „Gründungsväter" die Öden unseres Ko­mitats in Besitz nahmen, um dann, innerhalb von ein-zwei Menschenleben dieselben in blühende Kulturgegenden umzuwandeln. Es liegt die Zeit nicht weit voraus, als mehrere unserer Siedlungsgemeinden das 250. oder 300. Jubiläum ihrer Besiedlung feiern werden. Mit diesem Band wird eine erneute Gruppe von den im unserem Archiv bewahrten wertvollsten Quellen für das Publikum zugänglich ge­macht; der Band verfügt deshalb über einen großen Seltenheitswert und hat einen wohlverdienten Platz in allen Bibliotheken des Komitats sowie auf den Regalen aller Interessenten. Veszprém, den 15. April 2009 Márta Talabér Vizepräsidentin der Vollversammlung der Selbstverwaltung des Komitats Veszprém

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