Internationales Kulturhistorisches Symposion Mogersdorf 2007 in Kőszeg 3. bis 6. Juli 2007 (Szombathely, 2014)

Sándor Szakály: Die ungarische Militärelite in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

obersten militärischen Führung) mussten sich fast ausnahmslos einem Verifika­tionsausschuss stellen. Uber 80% wurden durch den Ausschuss nicht verifiziert bzw. bekamen diverse Beschränkungen auferlegt, so zum Beispiel: nicht geeignet für leitende Tätigkeiten, Verweise jeder Art, usw. In großer Zahl kamen die vormaligen militärischen Führer (aber auch viele hunderte der Offiziere) vor die 1945 gegründeten Volksgerichtshöfe, welche viele in Frage zu stellende Urteile gesprochen haben. So auch Todesurteile, lebenslange Gefängnisstrafen, sehr lange Haftstrafen, Beschlagnahmung von Privatvermögen, Arbeits- bzw. Amtsverlust, Streichung der Rente, politische Rechtsbeschränkun­gen, usw. Die „Rechtsprechung” versuchte durch die Verurteilung der Militärs auch das gesamte System von vor 1945 zu verurteilen. Von jenen, welche als Kriegsgefangene in die Sowjetunion verschleppt wur­den, (unter ihnen auch viele bereits pensionierte militärische Befehlshaber) kehrte ein Teil bereits nach einigen Jahren der Kriegsgefangenschaft zurück. Allerdings gab es auch viele, welche dort ums Leben kamen, und es gibt auch solche, welche auf Grund von Urteilen von sowjetischen Militärgerichten hingerichtet wurden. Jene Befehlshaber, welche ebenfalls zur militärischen Elite Ungarns gehörten, nach dem 16. Oktober 1944 aber auf die Seite der Sowjetunion wechselten, konn­ten für eine kurze Zeit militärische bzw. politische Posten im sich neu organisieren­den Ungarn besetzen. Nach einigen Jahren aber wurde auch die Mehrheit von ihnen vor Gericht gestellt auf Grund von verschiedenen (überwiegend fiktiven) Anschuldigungen (z.B.: Spionage, Landesverrat, Konspiration, usw.) verurteilt. Von ihnen haben sogenannten System Wechsel (1990) nur noch wenige miter­lebt. Einen bedeutenden Teil der 1945 und danach verurteilten Mitglieder der besprochenen Elite haben die Gerichtshöfe der Republik Ungarn in den nach 1989 angefangenen Nachprüfungen und Revisionsprozessen, im Rahmen der erneuten Prozessaufnahme und verfassungsgerichtlichen Entscheidungen, auf Grund des Mangels von Straftaten freigesprochen. LITERATUR Deák, István: Der K. (u.) K. Offizier 1848-1918. Wien-Köln-Weimar, (1991.) Böhlau Verlag.l Deák István: Volt egyszer egy tisztikar. A Habsburg-monarchia katonatisztjeinek társadalmi és po­litikai története, 1848-1918. Budapest, 1993. Gondolat Könyvkiadó. Hajdú Tibor: Tisztikar és középosztály 1850-1914. Ferenc József magyar tisztjei. Budapest, 1999. História - MTA Történettudományi Intézete. Szakály Sándor: Az ellenforradalmi Magyarország (1919-1944) hadseregének felső vezetése. Törté­nelmi-statisztikai tanulmány a katonai elitről. Hadtörténelmi Közlemények 1984. 1. szám. Szakály Sándor: A katonai elit az ellenforradalmi Magyarországon. Palócföld 1987. 2. szám. Szakály Sándor: A magyar katonai elit 1938-1945. Budapest, 1987. Magvető Könyvkiadó. Szakály Sándor: A magyar katonai felső vezetés társadalmi és anyagi helyzete 1919-1945. In: Hajdú Tibor (szerk.):,A magyar katonatiszt” (1848-1945) Budapest, 1989. MTA Történettudományi Intézete. 124

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