Internationales Kulturhistorisches Symposion Mogersdorf 2007 in Kőszeg 3. bis 6. Juli 2007 (Szombathely, 2014)

Hans Hahnenkamp: Eliten der Wirtschaft im Burgenland zwischen den beiden Weltkriegen

Vorstandes (Generaldirektor) der BEWAG. Seine verbindliche Art und sein hohes technisches Fachwissen erleichterten in den folgenden Jahren entscheidend den Neuaufbau dieses Unternehmens, wie auch seine guten persönlichen Kontakte zu führenden Persönlichkeiten der E-Wirtschaft letztlich den erfolgreichen Abschluss der Vermögensverhandlungen mit der NEW AG und STEWEAG für das Burgen­land wesentlich erleichterten. Mit Ende 1962 trat Karpellus in den Ruhestand, starb 1971 in Eisenstadt und wurde in Wien begraben.24 Neben bedeutenden Vertretern der Industrie taten sich auch Persönlichkeiten aus dem Tourismus, dem Handwerk und dem Handel durch besonderen Einsatz und Leistung hervor. Einige seien erwähnt. Tourismus Hans Greger (29. Jänner 1881 in Bratelsbrunn/Mähren -11. September 1964 in Wien) Er entstammte einer wohlhabenden Bauemfamilie aus Südmähren, besuchte die Bürgerschule in Wien und dann die Lehrerbildungsanstalt in Krems (Matura 1900). Dann entschloss er sich, die Offizierslaufbahn einzuschlagen, rückte als Ein­jährig-Freiwilliger ein und diente beim Inf. Regiment „Hoch- und Deutschmeister” Nr. 4 (1901-1906) 1906 trat er in den Dienst der Südbahngesellschaft und war Beamter der Generaldirektion. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er in den Dienst der Österreichischen Staatsbahnen zurück. 1920 wechselte er in die Gastronomie und war bis 1922 Gesellschafter des Hotels Fischer in Reichenau (Niederöster­reich), 1923 bis 1924 Direktor der „Literaria” in Wien. Durch Heirat kam Gre­ger nach Eisenstadt und übernahm von seinem Schwiegervater das Hotel „Weiße Rose”, dem er bald überregionalen Ruf verschaffte. 1928 eröffnete er zusätzlich eine „Meierei” (Pregart-Villa). Er war bahnbrechend für den Fremdenverkehr im Burgenland und wurde Präsident des ersten Landesfremdenverkehrsverbandes. 1934 wurde er Landesobmannstellvertreter des Österreichischen Gewerbebundes und als Nachfolger von Michael Koch 1937 Vizepräsident der Handelskammer. Als Vertreter des Fremdenverkehrs- und Gastgewerbes hatte er 1934 bis 1938 ein Mandat im Ständischen Landtag; zugleich war er auch Schriftführer des Landtags­büros. 1939 rückte Greger zur Wehrmacht ein und war zuletzt Regimentskom­mandeur im Range eines Oberstleutnants. Aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, übernahm er die Leitung der Werksküche des Amtes der Burgenländischen Landesregierung. Nach seiner Pen­sionierung zog er nach Wien. Er starb 1964.25 Kobor Johann (2. August 1882 in Oberrabnitz - 14- Mai 1958 in Frauenkirchen) Unehelich geboren, lautete sein ursprünglicher Familiename Liebentritt. Er besuchte die Volksschule in seiner Heimatgemeinde und erlernte anschließend 100

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