Vas megye múltjából 1976 - Levéltári Évkönyv 1. (Szombathely, 1976)
Szilágyi István: Adatok Szombathely 18-19. századi életéhez
Der Szombathelyer Kreuzesweg liegt auf dem Rande des die Stadt von Westen umrandenden Hügelzuges, auf dem geschlossenen Gebiet der ehemaligen Weinberggemeinde. Die Zeit und die Umstände seiner Entstehung sind noch ungeklärt. Der erste bekannte Bauvertrag der dortigen Kapelle stammt aus 1752 und darin ist ein Hinweis auf eine schon früher dort gewesene Kapelle enthalten. Der Meister der 1752 begonnenen Bauarbeiten war János Sturm Kőműves, der annehmbar Anfang 1758 starb und seine Arbeit unvollendet ließ. Seine Witwe heiratete den Maurer schlcsischer Abstammung János József Wächter, der dadurch auch die Unternehmung und die Aufträge gewann. Er beendete die Kapelle am Ende der 1760-er Jahre. Auf zeitgenössischen Stichen ist das Gebäude mit zwei gemauerten Türmen auf seiner Fassade zu sehen. Sein Fundament wurde jedoch schlecht verfertigt, so daß ständig neue Risse entstanden. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts wurden die Turmkappen auf Holzgerüste ausgetauscht. Die beiden Türme wurden 1822-23 endgültig abgebrochen und es wurde an ihrer Stelle ein kleiner Holzturm hinter dem Giebel errichtet. Von kleinen Reperaturcn abgesehen blieb das Gebäude bis zur letzten Jahrhundertwende in diesem Zustand. Sein einziges authentisches Photo verfertigte-Fßfeoc Knebel Anfang der 1880-er Jahre. Die Stadt ließ die Kapelle 1901 irn ncogotischen Stil umbauen und übergab sie 1906 mit allem Zubehör dem sich in der Stadt damals niederlassenden KarmelTterinnenorden. Das Innere der Kapelle war gewölbt und weißgetüncht. Später wurde eine Holzdecke angebracht. Im Jahr 1775 wurden auf die Wand über dem Altar lateinische Chronostichone gemalt. Bei der Umgestaltung in 1901 wurde auch das Innere der Kapelle im ncogotischen Stil erneuert. Ihre heutige Form erhielt sie bei ihrem Umbau in den Jahren 1930-34. Die Entstehungszeit des barocken Hauptaltars ist unbekannt. Es ist anzunehmen, daß er 1763 bereits umgestaltet wurde. Laut den überlieferten Beschreibungen wurde er dem Hl. Kreuz geweiht. Auf dem Altar standen die Kreuze Christi und der beiden Schacher sowie Statuen der Maria und des Hl. Johannes. Der linke Nebenaltar war der Altar der Schmerzensreichen Jungfrau. Dieser war auch mit den Statuen des Hl. Donatus und des Hl. Ludwig geschmückt. Rechts stand der Altar der Unbefleckten Empfängnis, auf welchem Statuen des Hl. Joseph und Franziskus von Assissi standen. Stadtapothekar Georg Johann Gutten stiftete 1774 diesen Altar, dem auf Fürbitte des Stifters Papst Clement XIV ein Privileg verlieh. Auch der andere Nebenaltar stammt aus 1774. Ihre Meister sind unbekannt, aber in den Abrechnungen kommt des öfteren der Name des Bildnismalers Gábor aus Szombathely vor, der auch an den Altaren mitwirkte. Zur Barockeinrichtung gehörte auch eine Kanzel, auf welcher Allegorien von Glaube, Hoffnung und Liebe dargestellt waren. Über das Hl. Grab liegen Angaben seit 1749 vor. Es wurden damals Eier für diesen Zweck gesammelt und die Wächter erhielten für ihren Dienst Essen und Trinken. Das Hl. Grab war in der 1752 erbauten Kapelle unter einem der Türme angeordnet. Später wurde es wahrscheinlich in einem Raum neben dem Chor untergebracht, gegenüber welchem die Sakristei eingerichtet wurde. Bald nach der Fertigstellung der Kapelle wurde annehmbar auch die Orgel hergestellt, wahrscheinlich eine Arbeit des zu dieser Zeit in Szombathely tätigen Johann Nikolaus Hierenschrots. Um 1806 wurde die Orgel in den Dom und von dort 1814 in die Kapelle am Markt umgesiedelt. Aus seinen Resten hat Kaspar Albert Donner 1817 eine neue Orgel hergestellt und in die restaurierte Kapelle auf dem Kalvarienberg wieder eingebaut. Die Barockeinrichtung wurde um die Jahrhundertwende in Laufe des Umbaus im gotizisierenden Stil, oder bei dem Einzug der Nonnen, aus der Kapelle entfernt. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Über eine Glocke ist erst in den Abrechnungen aus 1747-51 ein Hinweis zu finden. Gemäß der Canonica Visitatio 1780 wurde die Glocke in Graz zu Ehren des Hl. Kreuzes gegossen. 1846 groß der Szombathelyer Meister József Heller eine andere Glocke. In den Weltkriegen wurden die meisten der in der Zwischenzeit angeschafften Glocken fortgetragen. Die kleinere der heutigen Glocken goß der Grazer Martinus Feltl im Jahre 1760. Die größere Glocke stammt aus 1931, sie ist die Arbeit des Budapester Meisters László Szlczák. Über die Einrichtung der Kapelle geben die überlieferten Inventare Aufschluß. Das kompletteste Inventar stammt aus 1857 und in diesem sind auch die Einrichtungsgegenstände enthalten, die aus der 1817 abgebrannten Kapelle am Markt herübergebracht wurden. Messegewänder, Kelche, Monstranzien, Kreuze, Bücher und sonstige Einrichtungsgegenstände standen jeweils in genügender Anzahl zur Verfügung. In der Kapelle wurden auch mehrere Reliquien aufbewahrt, eine Kreuz-Reliquie und Reliquien des Hl. Florian, Hl. Vitális und Hl. Donatus. Die Barockeinrichtung ist heute nicht mehr auffindbar. Die wichtigsten tipischen Bauten eines Kreuzesweges sind die Stationen. In Szombathely sind diese zuerst in der Beschreibung von József Dóczy erwähnt und sie sind auch auf der Militärkarte aus der Zeit von Joseph II anzufinden. Die Stationen wurden 1826 abgebrochen und auf dem von der Stadt bis zur Kapelle führenden neuen Weg wurden bis 1826 14 neue Stationen gebaut. Die Bilder der Stationen malte Károly Gerig und später der Soproner Maler Alajos Ertl. Als zufolge der Ausbreitung der Stadt auch diese Gegend bebaut wurde, versetzte man 1882 die Stationen um die Kapelle. Auch diese Anordnung wurde bei dem Ausbau des Klosters modifiziert. Heute stehen die Stationen auf der südlichen Seite des auf den Hügel führenden Fußgängerweges. 196