Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)

Város a Duna partján - történeti áttekintés

eignetes Gelände. Die Grenze zwischen der deutschen und der ungarischen Stadt verlief in der heutigen Fürdostraße. Die Trichterform des Hauptplatzes wurde bis heute bewahrt. Die Häuser, die hier standen, bedeuteten die Grenze der Stadt, da am Ende dieser im Norden stand das Wiener Tor, am Ende der Sáros (heute Széchenyi) Straße am Ende der Hatvaner- und der heutigen Eszterhazystraße das sog. Fährentor. In der Nähe der Stadt gab es drei - während der Türkenherrschaft entvölkerte - Dörfer: Naszály und Gyada am Fuße, bzw. auf der Nordseite des Naszály-Berges, sowie Csörög am Ufer des Gombás-Bachs. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts spielten sich sogar zwei politische Ereignisse mit Auswirkung auf das ganze Land ab. Im Jahre 1462 schloss hier König Matthias mit den Habsburgen treuen Herren von Oberungarn, dem tschechischen Jan Zizka einen Pakt ab. In der Ständeversammlung von 1485, an der der König nicht teilnahm, gaben die Stände ihre Stimmen für eine außerordentliche Kriegssteuer von einem Forint ab. Nach der verlorenen Schlacht bei Mohács wurden bereits im Jahre 1526 türkische Streifzüge gegen Vác unternommen. In den nächsten Jahren wurde die Stadt mehrmals entweder von streifenden Türken oder von gerade dort vorbeiziehenden Reichstruppen besetzt. Da Vác die nördlichste Grenzfestung des sich zu dieser Zeit herausbildenden Eroberungsgebiets, des Osmanischen Reiches war, spielte die Stadt eine wichtige strategische Rolle bis 1552. Als aber die Grenze des Eroberungsgebiets durch die Eroberung der Burgen im Komitat Nógrád weiter nach Norden zog, verlor Vác an ihrer strategischen Bedeutung. Wegen der Verfügung über das Gebiet war aber die Umgebung der Stadt Schauplatz ständiger Kämpfe. Vác gelang erst nach der Eroberung von Buda im Jahre 1541, im Jahre 1544 unter dauerhafter Herrschaft der Türken. Die Truppen von Mehmet Jahjapasaoglu, dem Pascha von Buda besetzten im Frühling 1544 die Stadt, und sie blieb im nächsten halben Jahrhundert in ihren Händen. Der Bischof und seine Umgebung, die Mitglieder des Kapitels, die Mönche und die reicheren, meist deutschen Bürger flüchteten sich bereits vorher aus der Stadt. Die Schätze der Kirche gelangen nicht zu den Türken, die konnten noch rechtzeitig in die Burg von Nógrád gerettet werden. Die Türken besetzten die kirchlichen Gebäude und die Häuser der ungarischen Stadt, von wo die Einwohner in die verlassenen Häuser der deutschen Stadt zogen. Auf diese Weise war die Unterscheidung zwischen der deutschen und der ungarischen Stadt zu Ende. Außer der ungarischen Stadt, die die Mohammedaner ganz besetzten, gewannen später auch im deutschen Teil der Stadt an Boden. Der türkischen Besetzung folgte eine relative Ruhezeit von einigen Jahrzehnten, aber während des 15-jährigen Krieges zwischen 1591-1606 wechselte die Stadt mehrmals ihren Herren. Die Burg wurde sogar einige Male von den kämpfenden Parteien angezündet, damit sie nicht in die Hand des Gegners kommt. Nach dem Frieden von Zsitvatorok war die Stadt von 1606 bis 1620 in den Händen von Christen, danach besetzte sie der Pascha von Buda, und damit begann die zweite Epoche von Vác unter türkischer Herrschaft. Nachdem die Burgen in Nógrád in ungarische Hände gekommen waren, gelangte Vác an die Nordspitze der Grenze der eroberten Gebiete, und dadurch gewann sie wieder an Bedeutung. Die Burg wurde verstärkt, die Zahl der Burgsoldaten wurde erhöht. Vác wurde bis 1663 zum Sitz des Sandschaks von Nógrád - deshalb wurde der Sandschakbeg als der Beg von Vác erwähnt -, bis Nógrád nicht wieder von den Türken zurückerobert wurde. Der ungarische Grundherr der Stadt blieb der Bischof von Vác, solange die Türken sie als Hass-Gut regierten. Vác gehörte zum Sandschak von Buda, sie war ein kleinerer Verwaltungssitz, ein sog. Nahije. In seinen Verwaltungsbezirk gehörten 66 Dörfer und 21 Heiden. Während der Türkenherr­schaft versuchten die Einwohner von Vác den Umständen entsprechende Lebensbedingungen für sich zu schaffen. Wir wissen davon, dass zu dieser Zeit ungarische und deutsche Zünfte, Handwerker funktionierten. Aus den Steuerzusammen­schreibungen kann man erfahren, dass hier neben den türkischen Handwerkern, unter denen es Schmiede, Schwert­macher, Gerber, Seifensieder, Töpfer, Architekten, Sattler, Barbiere, Stiefelmacher, Schneider, Bademeister, Schifffahrer, Fährleute, Ladenbesitzer gab, Gerber, Schmiede, Barbiere, Metzger, Müllner, Fischer, Bäcker, Goldschmiede, Kürschner und Seiler arbeiteten. Vác blieb auch während der Türkenherrschaft eine wichtige Zollstelle. Aus den Einträgen der Zolltagebücher aus dem 16. Jahrhundert stellt es sich heraus, dass mehr als 60-75 tausend Rindvieh auf diesen Weg von der Tiefebene nach Wien geführt wurde. Den Export machten Leder- und Pelzwaren, sowie Lebensmittel aus, solange Textil- und Kleiderwaren, Krämer­artikel, Metallwaren, sowie Produkte der Hüttenindustrie den größten Teil des Imports. Nach dem 15-jährigen Krieg wurde Vác wieder eine Dreißigstzollstelle. Den Handel auf der Donau begünstigte die bei Vác aufgestellte, mehrmals zerstörte, dann wieder aufgebaute Brücke. Die Einwohner betrieben größtenteils Landwirtschaft auf den Fronhöfen, wo vor allem Weizen und Weintraube angebaut wurde. Außerdem wuchs hier auch Lein, Hanf, Kohle, Zwiebel und Obst. Die Türken pflanzten sogar Reis. Da es an Weiden fehlte, war die Tierzucht nicht an Belang, die Fischerei auf der Donau und auf dem Fischteich des Bistums war aber bedeutend. Nach einem türkischen Zusammenschreiben um 1570 standen 374 Häuser in der Burg und in der Stadt innerhalb der Mauer. Von diesen waren 91 aus Stein gebaut, und 19 waren Etagenhäuser. Ein Teil der Gebäude wurden umgebaut: Die Kathedrale in der Burg wurde zum Dschami vom Sultan Suleiman, die Gebäude der Kirche zu Lagerhäusern des Militärs. Der Bau einiger Moscheen, Minaretten, Bäder, Stiftungshäuser und Läden knüpfen sich an die Türken. Der Aufbau der Stadt, der sich bereits früher herausgebildet hatte, veränderte sich kaum während ihrer Herrschaft: Die Burg und die Stadt wurden mit einem Graben abgetrennt, und nur die von Türken be­wohnten Viertel bekamen neue Namen. Die Mohammedaner hatten außer der Moschee in der Burg noch zwei weitere (Kasim Bey, Hassan Vojvoda). Von den früheren christlichen Kirchen

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