Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 23/1-4. (Budapest, 1900)
1-2. szám
UNGARNS NEUROPTEREN. Hinsichtlich der Ps endo-Newop leren gilt so ziemlich dasselbe, was bezüglich der Neuropteren gesagt wurde. Hier muss ich jedoch noch eines hervorragenden Fachgelehrten, Dr. PETER KEMPNY, mit dankender Anerkennung gedenken, der unsere Taemopteryx-, Neinurella- und Nemura-Arten, die Gegenstände seines specialen Studiums, mit freundlicher Bereitwilligkeit revidirte und determinate. Von ungarischen Forschern ist in erster Beilie JOHANN THALHAMMER zu nennen, der als Erster die Odonaten der Umgebung von Kalocsa mit Sachkenntniss aufarbeitete, sowie BUDOLF KOHAUT, der über die Odonaten Ungarns eine schöne Monographie verfasste, welche von der königl. ungar. Naturwissenschaftlichen Gesellschaft herausgegeben wurde. Seit dem Erscheinen dieses Werkes (1X96) wurde in Ungarn nicht mehr als eine einzige Art (Epitheca bimaculata) gefunden, welche in dieser vortrefflichen Monographie fehlt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass von den im benachbarten Oesterreich vorkommenden Arten Leucorhinia rubicunda L., albifrons BURM., caudaiis CHARP., Epitheca arctica ZETT., alpestris SELYS, Cordulegasler annuhäux LATR., sowie Aeschna borealis ZETT., früher oder später auch in Ungarn aufzufinden sein werden. Unter den in Ungarn vorkommenden Pseudo-Neurojiteren befinden sich bei den Ephemerideu einige interessante und nennenswerthe Thiere, welche unseren Fischen eine erwünschte und reichliche Nahrung bieten, somit wichtige nationalökonomische Factoren bilden. Solche sind die folgenden : 1. Polymitarcijs virgo OLIV. Diese Art wird bereits von Graf ALOIS FERDINAND MARSH,I, im IV. Bande seines 1726 erschienenen Werkes erwähnt.* wo dieselbe als «Papilio » benannt, und auf pag. 117 gut kenntlich auch abgebildet wird. Dies interessante Thier umschwärmt bei Budapest im August von Sonnenuntergang bis Mitternacht, bis wohin es seine Laufhahn beschliesst, die elektrischen und Gaslampen des Donaustrandes zuweilen in grosser Menge ; aber dennoch nicht in so ungeheurer Masse, zu Milliarden, wie ich es einst in meiner Jugendzeit in meiner Vaterstadt Grosswardein sah, wo die Thiere dem Sebes-Körös-Flusse entstiegen waren. 2. Palingenia longicauda OLIV., welche MARSILI vermuthlich eben* Danuhiiis Pannonico-Mi/sicus, observationibus geographicis, astronomicis, hydrographicis, historicis, physicis perlustratus et in sex Tomos digestus ab ALOYSIO FERD. Com. MARSILI. Haga> .et Amstelodami, 172FT. Tom. VI. De insectis. Pag. 113. Insecta, quap ad Ripas Danubii et Tibisci inveniuntur et pag. 123. Insecta, circa aquas vagantia ; Anelytra Quadripennia : Perla», so bezeichnet er die Odonaten, von welchen 2 Libellulinen und 3 Agrioninen auch in Kupferstich abgebildet zu sehen sind. 8*