Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 22/1-4. (Budapest, 1899)

1. szám

R. FRANCÉ auch dessen sicher, dass ich die von beiden Forschern untersuchte Form vor mir hatte. Ganz anders muss ich jedoch dem KLEBs'schen Tetramitus sulcatus gegenüberstehen. Nach der Beschreibung des ausgezeichneten Schweizer Forschers * ist seine Form abgeflacht, besitzt ungleich lange Geissein und eine schrau­big gedrehte Längsfurche. KLEBS schreibt seinem Tetramitus eine Mundöffnung im oberen Teile der Längsfurche zu, durch welche das Infusorium relativ grosse Körper, Monas-Arten und dgl. aufnehme. Wenn ich nun noch erwähne, dass normaler Weise keine Metabolie beobachtet wurde, glaube ich es aus­sprechen zu können, dass KLEBS wohl Recht habe, wenn er sagt, CARTER'S Infusor sei eine andere Art. Ich setze hinzu auch STEIN'S und meine Form ist eine andere Art. Das von KLEBS beobachtete Wesen ist zwar dem Tetra­mitus clescissus PERTY, rostratus PERTY und piriformis KLEBS nahestehend, doch dies beweist eben nur, dass STEIN'S T. sulcatus kein Tetramitus sei. Ein Blick auf die beigelegte Tafel mag aber jedermann davon über­zeugen, dass STEIN und ich dasselbe Infusorium beobachteten. CARTER'S Abbildung ist zwar sehr unvollkommen, doch wie aus den beigedruckten KEN'r'schen Copien ersichtlich, genügend charakteristisch, um die Ueber­einstimmung mit unserem Infusor erkennen zu lassen, dem Gesetze der Priorität gemäss nannte ich daher diese Form von Anfang an consequent Collodictyon. Ich begrüsste die generische Selbständigkeit mit umsomehr Freude, alfe ich der Ansicht bin, Collodictyon sei mit den viel höher orga­nisierten Tetramitiden gar nicht näher verwandt. Es ist eine sehr primi­tive Zelle, welche nach Art der Monadinen gebaut ist, so lebt und sich sowie sie vermehrt. Höhere Differenzierungen besitzt es gar nicht , sondern nur lauter solche Charaktere, welche es erfordern diesen Organismus den Monadinen anzugliedern. Damit wäre aber mein anfangs gestecktes Ziel erreicht, diesem Wesen endlich seinen dauernden Platz im System an­weisen zu können. BEMERKUNGEN ZU TAB. I. Sämmtliche Figuren wurden bei 440-facher Vergrösserung_gezeichne.t und stellen die Monadine Collodictyon triciliatum CART . dar. Die nähere Erklärung der Figuren mag im Texte der Abhandlung nachgelesen werden. Die eigentüm­lichen anhängenden Gebilde am Yorderende von Fig. 13 sind wahrscheinlich Pilzconidien, welche ich in stark faulendem Wasser häufig fand. * KLEBS G. Flagellatenstudien. I. P. 326—327. (Separatim editum est die 15. Januarii 1899.)

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