Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 22/1-4. (Budapest, 1899)

1. szám

COLLODICTYON TRICILIATUM. 21 Fig. 3, 4), in anderen Fällen erheben sich die Cilién von der Spitze eines kleines Rüsselchens (Tab. I., Fig. 8). Natürlich sind zwischen all' den beschriebenen Formen auch Ueber­gänge vorhanden. Sehr charakteristisch sind jene zuweilen nur in Einzahl, überwie­gend aber in Mehrzahl vorkommenden tiefen Längsfurchen, welche auch schon den älteren Forschern bekannt waren, nach welchen FR. STEIN seinen Tetramitus direct als «sulcatus » bezeichnete. Eine grosse und tiefe Längsfurche ist immer vorhanden, welch einen wichtigen Artcharakter bildet. Sie ist an dem Vorderende weniger präg­nant, vertieft sich aber gegen das Hinterende zu immer mehr, so dass sie zuweilen den Körper fast in zwei Hälften zerschnürt. Ausser dieser grossen finden sich noch mehrere, weniger scharfe Furchen, welche aber alle der Länge nach verlaufen. Aus dem bisher Gesagten resultiert zugleich die Erkenntniss, dass eine «Pellicula» nicht vorhanden ist. Namentlich beweisend wirkt hier ausser der starken Metabolie noch die Pseudopodienbildung. Ich habe übrigens auch directe Beweise gesammelt, wie da sind: bei Behandlung mit schrumpfenden Mitteln bleibt die oberste Grenzschichte der Zellen immer im Contact mit dem Ectoplasma. Gelegentlich des Absterbens sah ich Körnchen der Rindenschicht an mehreren Stellen der Oberfläche aus­treten.'Von unwidersprechlicher Beweiskraft aber ist die Art der Nahrungs­aufnahme. Die Collodictyen legen sich nämlich auf ihr Opfer, welches langsam von ihrem Körper umgeben wird, was doch bei einer halbwegs consistenten Zellwand unmöglich wäre. (Vgl. Fig. 5.) Dem Mangel einer Pellicula entsprechend, sieht man an der ganzen Körperoberfläche, so wie bei Monas vivipara zahlreiche stark licht­brechende Körnchen, welche so dicht unter der Grenzlamelle des Proto­plasmas liegen, dass sie fast aus dem Körper herauszustehen scheinen. Dies verleiht dem in Rede stehenden Geisselinfusorium eine gewisse Aehnlichkeit mit dem oberwähnten Monas vivipara, von der es sich aber durch seine vier Geissein unschwer unterscheiden lässt. Die vier Geissein entspringen gemeinsam von dem vorderen End­punkt der Längsaxe ; es sind typische «Peitschengeisseln», deren Basalteil 4—5 m. lang und zwei- bis dreimal so dick ist, als das Peitschenende, welches bis 40 m. Länge erreicht. Das Basalstück geht ziemlich unver­mittelt in die Peitsche über, welche in Folge ihrer ausserordentlichen Dünne in lebendem Zustande kaum sichtbar ist, doch mit Chlorzinkjod leicht bemerkbar gemacht werden kann. Zuweilen wird dann auch meist der Basalteil der Geissei etwas körnig, was wir durch KÜNSTLER und FISCHER schon von FJuglenen, Pohjtomeu und Bodoarten wissen.

Next

/
Thumbnails
Contents