Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 21/1-4. (Budapest, 1898)

1-2. szám

DECAI'ODENFAUNA D. UNG. TERTIÄKS. LÖ 12. Phymatocarcinus eocenicus nov. sp. (Tab. II. Fig. 4 a, 4 b, 6, 7, 8 und Tab. VI. Fig. 3.) REUSS führte die Gattung Phymatocarcinus im Jahre 1871 in die Literatur ein, doch beschrieb er gelegentlich der Description von Phymato­carcinus speciosus * nur den Steinkern eines einzigen gut erhaltenen Cephalotliorax aus dem Leithaconglomerat des Rauckstallbrunner Grabens bei Baden. Später machte aber BITTNER im Jahre 1877 mehrere gut er­haltene Exemplare dieser Art bekannt,** welche aus dem steierischen Gramlitz-Leithakalk stammen. Dieselben sind viel besser erhalten, als der Steinkern REUSS', da auch die Kalksubstanz des Cephalotliorax an dem­selben erhalten ist. Phymatocarcinus speciosus REUSS ist an der Gramlitzer Localität genug häufig und darum hält sie BITTNER für einen häufigen Be­wohner des miocänen Meeres. Die Gattung war aber bisher nur in einer einzigen Art aus dem Oberen-Mediterran bekannt. Meine Untersuchungen beweisen nun, dass sie nicht nur in dem Miocän häufig war, sondern auch schon am Ende der Eocaenepoche an der Stelle des heutigen Budapest in grosser Menge lebte. Vor zehn Jahren sammelte ich in dem nördlichsten Steinbruch des Budapester Kis-Svábhegy aus dem Nummulitenkalk das erste mangelhafte Exemplar; seitdem gelang es mir noch in jedem Jahre einige Exemplare zu sammeln, doch besitze ich nur ein einziges vollständiges Exemplar, welches ich im December des Jahres 189G sammelte (Tab. II. Fig.4a —d). Doch kenne ich diese Art nicht nur aus meinen eigenen Sammlungen, sondern auch in einigen mangelhaften Exemplaren aus jener, welche mein gewesener Lehrer und Chef, weil. MAX HANTKEN mir zur Bearbeitung übergab. In der Sammlung der k. ungar. geologischen Anstalt befindet sich auch ein Exemplar, ein weiteres sammelte auch Herr Dr. FRANZ SCHAFARZIK, welches er mir in liebenswürdiger Weise zur Bestimmung und Veröffent­lichung überliess (Tab. II. Fig. 5). Ich kenne daher schon so viele Exem­plare dieser Art, dass ich es wagen kann, dieselbe als eine der häufigsten und interessantesten der reichen Kis-Svábhegyer Fauna zu bezeichnen. Diese eocaene Art unterscheidet sich von der ober-mediterranen speciosus so sehr, dass die Unterschiede, welche meine Form von der Art * RKUSS. Phymatocarcinus speciosus, eine neue fossile Krabbe aus dem Leitha­kalke des Wiener Beckens. | Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch, in Wien. Bd. LXIII. 1871.) ** BITTNER. Ueber Phymatocax-cinus speciosus REUSS. (Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien. Bd. LXXV. 1877.)

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