Tolna Megyei Levéltári Füzetek 4. Tanulmányok (Szekszárd, 1994)
Kováts Jenő: Napló (1944-1946) • 199
Wir sind der Hoffhung, dass die Veröffentlichung dieses archivarischen Quellenmateriales unsere Geschichtsschreibung zur feineren Bearbeitung der Nachkriegsgeschichte unseres Heimatlandes náher bringt. Das originelle Dokument mit den dazugefugten Aufzeichnungen zusammen mit der reichen Literaturaufzeichnung, - welche sich dem Thema erweitert anknüpft, - mit einem ausgebreiteten Interessé rechnen kann. Dr. Jenő Kováts Kriegstagebuch lm Tagebuch werden ehemalige Kriegserinnerungen über solche Geschehnisse wachgerufen, welche zum groBen Teil bisher nicht an den Tag gekommen sind. Erstens können wir die militarische Ausbildung der am Kriegsende zum Militár einberufenen jungen Diplomierten, bzw. der álteren Jahrgánge im Bakony-Gebirge kennenlernen, dann können wir sie, am zweiten Weihnachtstag 1944 auf der Flucht vor den russischen Truppén sehen. Nachher gelangte die Gruppé unter harten Umstanden, - nach einer wochenlang dauernden Eisenbahnreise nach Deutschland in das Láger Grafenwöhr - West, wo die strenge militarische Grundausbildung weitergeführt wurde. Die Ausbildung geschah bei einer sehr schwachen Verpflegung und bei einem stándigen Fliegeralarm. Die Gruppé war physisch vollkommen heruntergekommen. Hier bekamen sie sogar eine Inspizierung durch den Kriegsminister der Pfeilkreuzler - Károly Beregffy. Der Verfasser des Tagebuches wurde Ende Márz 1945 unerwartet nach Wien kommandiert. Hier - in der Rennwegkaseme begegnete er sich mit den Medizinern und Professoren der tierárztlichen Hochschule, welche im Dezember 1944 nach Wien verlegt wurde. Kurz nach Verlauf einer Woche müssen sie flüchten, weil die russischen Truppén den Angriffder Vorstadt von Wien angefangen habén. Da schlossen sie sich einer militárischen Truppeneinheit an und kamen durch unzáhlige Schwierigkeiten nach einem FuBmarsch von 360 km - in drei Wochen nach Ober-Bayern. Hier, - in der Náhe der Kleinstadt Regen - in einer Gehöftsiedlung Reinhardtmais konnten sie endlich Ruhe finden. Der Verfasser des Tagebuches bleibt bis ans Ende mit ihnen. Hier erieben sie den Einzug der amerikanischen Truppén. Nach dem Aufenthalt einiger Wochen - machten sich die Mediziner in kleinen Gruppén zu FuB auf den Weg der Heimat zu. Der Verfasser des Tagebuches und einige seiner Kamerádén gelangen bis zur kleinen Siedlung Schadling bei Passau. Hier aber blieben sie stecken, denn die Verteidigungslinie an der Inn war von den Amerikanern abgesperrt. 296