Urisk Erzsébet: A viaszolt hímes tojás készítése a Muravidéken - Hogy ne menjen feledésbe 1. (Lendva, 2017)

Zusammenfassung

Zusammenfassung Verzierte Eier (hímes tojás) gehören zu den bekanntesten Bräuchen der ungarischen Volkskultur. Sogar in die Welt der Sprichwörter haben sie es geschafft: „Hübsch, wie ein buntes Ei“, findet man in Ungarn. „Pass auf darauf, wie auf ein verziertes Ei!“ Das Ei ist eines der ältesten Symbole der Menschheit, es steht für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Die Mythologie einiger Völker weiß, dass die Erde selbst und das Leben darauf aus einem Ei hervorging. Auch als Grabbeigabe stößt man hier und dort auf Eier, die mittels verschiedener Techniken verziert wurden. Im europäischen Kulturkreis fand das Ei in Verbindung mit Ostern weite Verbreitung. Die katholische Kirche knüpfte an Frühjahrsbräuche an, die bereits vor Ausbreitung des christlichen Glaubens Bestand hatten, und brachten diese in eine Beziehung zum Kreuzestod und zur Auferste­hung des Erlösers. Dem Osterbrauch nach werden die Eier und sonstigen Speisen vor dem Verzehr gesegnet. Zu Ostern schenkt man sich auch Eier. In der Karpatenregion ist der Brauch weit verbreitet, dass die Burschen die Mädchen mit Wasser oder Parfum besprengen und im Gegenzug ein rotes Ei bekommen, als Geste oder Liebesgabe. In der Murgegend schenken die Taufpaten ihren Patenkindern Eier. Die klassische Farbe der Ostereier ist rot, der Legende zufolge, weil das für die Menschheit vergossene Blut Christi sie so gefärbt hat. Verzierte Eier und Ostereier finden sich in der Volkskunst und im Brauch­tum sämtlicher Völker Mitteleuropas. Schon in den Tagen vor Ostern werden sie bemalt, vor allem in der Karwoche. Früher verwendete man ausschließlich natürliche Farbpigmente für die einfärbigen, vor allem roten, grünen und gelben Ostereier. Am weitesten verbreitet waren Zwiebelschalen, Blauholz, Ruß und Eichenrinde. Mit der Zeit fanden die verschiedensten Techniken zur Bemalung und Verzierung von Eiern Anwendung, etwa Färben, Kratzen, Batik, Bemalen, Ätzen und das Aufbinden von Pflanzenteilen. Verzierte Eier sind Kleinode der Volkskunst der Murgegend. Ein 1914 erschienenes volkskundliches Buch von Gönczi Ferenc über die Land­schaften Göcsej und Hetés enthält zahlreiche Angaben zum damals noch vielgestaltigen und lebendigen Brauchtum. Als der slowenische Ethnograph Niko Kuret in den 1960er Jahren auf das Thema aufmerksam wurde, waren diese Bräuche am Aussterben. 47

Next

/
Thumbnails
Contents