Szekszárdi Vasárnap 1998 (8. évfolyam, 1-27. szám)

1998-01-25 / 1. szám

1998. JANUÁR 25. , SZEKSZÁRDI VASARNAP 11 Unterhaltung mit Michael Mayer Auf Einladung des Szakszárder Deutschen Nationalitatenvereins und des Neustadtischen Katholi­schen Leservereins hielt Diöze­sanbischof Michael Mayer von Pécs/Fünfkirchen am 15. Januar 1998 um 18.00 Uhr einen Vortrag mit dem Titel: „Die Bedeutung des Christtums in der 1000 jáhri­gen Geschichte Ungarns und des­sen Rolle im nachsten Jahrtau­send." Am Anfang der Veranstaltung begrüBte Dr. Michael Józan­Jilling, Vorsitzender der Deut­schen Minderheitenselbstverwal­» ng in Szekszárd, den Diözesan­shof und die zahlreichen Anwe­senden. Bezüglich des Vortrags inter­viewten wir den Diözesanbishof. - Das Christentum hat immer Werte vertreten - fángt Herr Mi­chael Mayer mit der Diskussion an. Sowie dies in Frage gestellt wurde, war das Leben der Men­schen nicht mehr so sicher wie früher als die Gebráuche ange­nommen und akzeptiert wurden In diesem Komitat oder in sogar in Pannonién ist das Christtum schon im 4. Jahrhundert erschienen. Gerade in Kisdorog / Kleindorog wurde ein Beweis, ein Ziegel aus der rö­mischen Zeit gefunden, in dem ein einfaches Bild mit der Überschrift „Arius" eingeritzt worden war, das heifit, wenn schon damals das Christentum existiert hat, kann man mit Blick auf die vergangenen tausend Jahren über Werte reden, die unsere Vorfahren zustande ge­bracht habén. - Sie habén über keine geschicht­lichen Wendepunkte, Ereignisse gesprochen, Sie machen uns auf Qualitat, Reichtum, Gefahren auf­merksam. - Ich möchte der Bewegung „Aufklárung" mit Aufklárung die­nen. Ich möchte die Menschen auf die positiven Aspekte aufmerksam machen und auf diejenigen, die mit den Extrémén des Liberalis­mus in eme Sackgasse flihren kön­nen. Wenn wir in die Zu­kunft blicken, brauchen wir zu deren Auf­bau solche Grundlagen, die felsenfest sind. Ich verstehe unter solchen Grundlagen folgendes: Der Mensch soll immer siene Herkunft vor Augen haltén und wissen, was dem menschlichen Dasein einen, Sinn, ein Ziel verleiht. Ich schátze die Technik und die Wissenschaft, aber der Mensch wurde immer durch die humánén Werte zum Lebensziel gebracht. Eine weitere Grundlage ist, daB der Mensch ein Sozial und Gemeinschaftswesen ist. Daraus ergibt sich, daO wir uns einander akzeptieren und tolerie­ren müssen. Aus dieser Sicht schlieGt man, daB solche morali­sche Grenzlinien existieren, die man nicht überschreitet. - Wenn man dies als positiv auf­faBt, muB man auch die negativen Aspekte formulieren?! - Genau! Man muB genau wis­sen, was Gemeinwohl heiBt! Ohne das Gemeinwohl kann man nur den Profit und die Lobby - Interes­sen vertreten. Ohne Gemeinwohl kann kein Land, kein Staat gebaut werden, es können nor kurzfristige Ergebnisse fur die eine oder ande­re Generation erreicht werden. Man könnte die geschichtlichen Standerdwerte lange aufzáhlen, ohne die kein vernünftiges Men­schenleben existiert. Dieses Le­ben kann nur erreichert werden, wenn wir unseren Wurzeln (die geschichtliche Vergangenheit ein­geschlossen) nachgehen. „Die Ge­schichte ist der Lehrmeister des Lebens" - sagt der lateinische Spruch. Dies bewegt uns, anhand auch der negativen Beispiele zu lernen. Verfallen wir nicht noch einmal in den gleichen Fehler! Wenn wir alsó über unsere eigene Zukunft reden, formulieren und sehen wir gleich, was die Zukunft der christlichen Werte ist! Was ist die GJU? In der letzten Zeit hat man viel über die GJU lesen können, ich glaube aber, daB we­nige ausreichende Informationen über die­se Organisation verfügen. Die GJU - Gemeinschaft Junger Un­garndeutscher / MINK - Magyarországi Ifjú Németek Közössége wurde am Silvester­abend 1989 gegründet. Es ist eine landesweite Organisation und fep hat über 1600 Mitglieder im ganzen Land Pld besteht aus 60 Freundeskreisen. GröBere Einheiten bilden die Régiónén (die Nördliche, die Branauer, und die Tol­nauer Region). Die Region Tolnau besteht aus 9 Freundeskreisen. Die Regionalsitzun­gen werden jeden Monat bei einem anderen Freundeskreis abgehalten. Der Vorstand der GJU besteht aus 6 Per­sonen: der Prasident ist Zoltán Schmidt (aus Bóly), die zweite Prasidentin ist Kriszti­na Kimmel (aus Szekszárd) und es gibt zwei Vizeprasidenten: fur innere Angelegenhei­ten ist Katalin Brunn (aus Szekszárd) zu­stándig und Krisztina Szeiberling (aus Som­berek) bescháftigt sich mit den Auslands­kontakten. Sekretár ist Zoltán Szalonna (aus Wemend) und Schatzmeister ist Csaba Vámosi (aus HedjeB). Die GJU hat iene Gescháftsstelle in Fünfkirchen (Munkácsy u. 8. Tel.: 72/327­110). Die Geschaflsfiihrerin ist Rita Potápi. Die GJU organisiert unterschiedliche Landesprogramme: FuBballturnier im Januar, Studienreisen ins Ausland, Pfingstwettbewerbe, LandestrefFen, Kin­derlager, Kindervorsilvester, Vorsilvester... Die GJU organisiert dieses Jahr einen Ungarndeutschen Jugendwettbewerb. Ziel ist, die ungarndeutsche Bráuche und Sitten, die die heutige Jugend weniger bescháfti­gen, wieder ein biBchen in den Vordergrund zu stellen. Den Teilnehmern des Wettbe­werbs werden verschiedene Literaturquel­len angeboten, mit denen sie sich vorberei­ten können. Es können sich Gruppén mit höchstens 5 Mitgliedern melden. Alters­grenze ist 30 Jahre. Weitere Informationen über die GJU kann man in dem Jahr für Jahr erscheinen­den Deutscher Kalender lesen, und in der Neuen Zeitung gehört die 13.-te Seite der GJU. Die GJU - Szekszárd stellt sich vor Der Szekszárder Freundeskreis wurde am 16. Február 1995 von 10 Studentinnen des zweiten Jahrganges der Padagogischen Hochschule Gyula Illyés gegründet. Der Freundeskreis hat mittlerweile 51 Mitglie-' der. Unser Ziel ist die Pflege der deutschen Sprache, Kultur, Bráuche und Sitten. Wir finden es besonders wichtig, Jugendlichen solche Programme zu sichern, wo sie auBer den von Pubs und Diskotheken angebote­nen Möglichkeiten ihre Freizeit vernünftig verbringen können. Das alles möchte ich mit der Vorstellung unserer bisherigen Ta­tigkeit unterstützen: Die GJU-Szekszárd hat ein Partnerve­rein: Die DLRG - Deutsche-Lebens-Ret­tungs-Gesellschaft Wertheim in Deutsch­land. Die Stadt liegt im Main-TauberKreis, der der Partnerbezirk unseres Komitates Tolnau ist. Dieser Kontakt besteht seit über drei Jahren. Die partnerschaftlichen Kon­takté wurden im Jahr 1996 in einer Partner­schaftsurdunde festgehalten. Wir organisieren Jahr für Jahr im April gemeinsam die Intemationalen Osterbe­gegnungen, die mai in Ungarn mai in Deutschland stattfinden. Die Vorbereitun­gen werden immer im Október in dem ent­sprechenden Land abgehalten. Kinderzeltlager werden auch veranstal­tet. Im Jahre 1995 waren einige als Betreuer von uns in Eberbach, letztes Jahr habén wir bei Augsburg (Mandlachsee) mit 14 ungari­schen Kindern und 5 ungarischen Bet­reuern ein gemeinsames Zeltlager orgini­siert, und nachstes Jahr möchten wir die deutsche Kinder nach Fadd-Dombori zu ei­nem neuen gemeinsamen Projekt einladen. Die GJU-Szekszárd hat auch bei der Orga­nisierung der Landesprogramme oft gehol­fen. Im Jahre 1995 und auch letztes Jahr ha­bén wir zwischen dem 27.-29. Dezember ein Kindervorsilvester in Szekszárd organi­siert. Wir nehmen an den Landesprogrammen der GJU regelmaBig teil. In diesem Jahr sind folgende Programme vorgesehen: - Zwischen dem 23.-25. Januar spielen wir bie dem FuBballturnier der GJU in Bonnhard mit. - Anfang Márz nehmen einige an der Kö­nigsteiner Studienreise der GJU teil. - Im April empfangen wir unsere Part­nergruppe aus Wertheim und wir verbrin­gen eine gemeinsame Woche über die Os­terferien in der Begegnungsstatte der GJU in Berkina und in Nordungarn. - Im Sommer veranstalten wir zwie inter­nationale Kinderlager in Deutschland bzw. in Ungarn. - Im Október besuchen wir wieder unse­re Partnergruppe in Wertheim. In der Zukunft ist unser Ziel, die GJU­Junior in Szekszárd auszubauen, weil wir der Meinung sind, daB jede Organisation ei­nen Nachwuchs braucht, damit diese vielen Ergebnisse, die wir bisher erreicht habén, nicht verloren gehen. Krisztina Kimmel In den folgenden Nummern: möchten wir einige Personen vorstellen, die in der GJU arbeiten und ein Interwiew mit ihnen fíihren. Wir werdem regelmaBig über die neues­ten Ereignisse berichten. Nachrichten - Der Szekszárder Deut­sche Nationalitatenverein ladt seine Mitglieder und alle Inte­ressenten am 04. Február 1998. (Mittwoch) um 18.00 Uhr ins St. Stefan Gemein­schaftshaus (Rákóczi u. 69­71.) zum Vortrag - von Herrn Dr. Csaba Tabajdi, Politischer Staatssekretár im Amt des Mi­nisterprasidenten - mit dem Titel: „Schwerpunkte in der ungarischen Minderheitenpo­litik" recht herzlich ein. Aus diesem AnlaB wird auch das neuerschienene Buch „Unverlierbare Heimat" vorgestellt. Bie der Veranstaltung wirkt der Szekszárder Deutscher Nationalitatenchor mit. - Der Szekszárder Deut­sche Nationalitatenverein ver­anstaltet sienen traditionellen Schwabenball am 31. 01.1998 um 19.00 Uhr im Hotel Ge­menc. Der zweite Schwabenball findet am 28. 12. 1998 um 19.00 Uhr ebenfalls im Hotel Gemenc statt. Eintrittskarten sind bei jun. Adam Hepp (Tel.: 74/315­144) erhaltlich. V

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