Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf

In Ungarn ist dieses Gebiet aus archäologischem Sichtpunkt weniger bekannt. Es wurde eine Reihe von römerzeitlichen Siedlungen entdeckt, aber diese stammen aus Gebietsforschungen oder isolierten Entdeck­ungen132. Das am besten untersuchte Gebiet im Rahmen dieser geografischen Einheit ist die westliche Nachbarschaft der Stadt Satu Mare. Dieses Stadium der Forschung beinhaltet sehr praktische Erläuterungen. Da es sich in der Nähe des Zentrums des Kreises befindet, konnten die Archäologen in den 70er Jahren die Verbesserung­sarbeiten der Gebietsoberflächen aus der Umgebung der Ortschaften Satu Mare, Lazuri, Noroieni wirksamer überwachen. Die größte erforschte Oberfläche im Rahmen einer römerzeitlichen Siedlung im Nordwesten Rumäniens kann dem Wiederaufbau des Grenzübergangs zwischen Ungarn und Rumänien von Csengersi­­ma-Petea zugeschrieben werden. Die Siedlung von Csengersima-Petea, mit der größten Oberfläche, die bis zur Gegenwart im gesamten studierten geographischen Bereich erforscht wurde, entwickelte sich am Ufer eines Baches, der heute den Namen Erge trägt, und der in Ost- West- Richtung, parallel zum Someş Fluss floss. Aufgrund der aus den erforschten Befunden stammenden Entdeckungen können wir eine „waagerechte” Entwicklung, mit früheren Kontexten im östlichen Teil, und mit den spätesten im westlichen, definieren. Vor den Markomannenkriegen hatte die Siedlung einen zerstreuten Haushaltscharakter mit in die Erde vertieften Wohnungen und den en­tsprechenden Anbauten. Die Entwicklung der Siedlung änderte sich im Zeitraum der Markomannenkriege mit dem massiven Eindrang der Träger der Przeworsk-Kultur. Ab jenem Zeitraum wurden die Wohnungen näher beieinander gebaut, und man kann ihre Anordnung in Reihen beobachten. Eine neue Wendung kön­nen wir in der Entwicklung der Siedlung ab Mitte des 3. Jahrhunderts beobachten, als die Keramikproduk­tion in der Siedlung begann. Die Werkstätten stellten neben anderen Arten auch gestempelte Keramik her. Sehr wahrscheinlich, dass den Werkstätten zeitgenössisches Wohngebiet in der durch eine Ausgrabung un­erforschten Zone befand. Nach der Beendigung der Keramikproduktion wurde die Siedlung auch weiter be­wohnt. Es wurden Wohnungen und andere Anbauten entdeckt, die in ihrer Füllung eine solche Keramik hat­ten, die die vorigen Formen fortsetzten, schon fehlte es aber die gestempelte Verzierung. Da die Siedlung nicht vollständig erforscht wurde, können wir nicht feststellen, ob die letzte erforschte Entwicklungsphase auch die letzte Existenzphase des Wohnens war. In ungefähr 7-8 Km Entfernung von Csengersima-Petea entwickelte sich die Siedlung von Lazuri- Lubi tag auf einem kleineren Gebiet. Neben einer Wohnung mit fast ausschließlichem Przeworsk- Material133 wur­den mehrere Befunde mit gestempelter Keramik-Funden publiziert, so ist es klar, dass dieses Gebiet während mindestens zwei verschiedener Zeitphasen bewohnt wurde, aber sehr wahrscheinlich, dass wegen des klei­neren Gebietes, sich hier nur wenige Haushalte befanden. Ganz in der Nähe dieser Siedlung, am Lazuri- Râtul lui Bela, scheint es, dass die Entdeckungen, die zur Keramikproduktion geknüpft sind, in einen einzigen Zeithorizont eingesetzt werden können, der sich aber zeitlich nach demjenigen von Lazuri- Lubi tag befindet. Die Wohnungen, die dieser Produktion entsprechen, wurden bisher nicht entdeckt. Die Ausgrabungen von Satu Mare- Pădurea Noroieni und Satu Mare- Farm 2- 4. bieten wegen den re­duzierten Dimensionen der erforschten Oberflächen auch bis zur Gegenwart keine Details über die innere 132 Cégénydányád- ohne Toponym; Gacsály- ohne Toponym; Garbók- .Gát; Nábrád- ohne Toponym; Szamosbecs- ohne Toponym; Szamostatárfalva- ohne Toponym; Szatmárcseke- ohne Toponym; Vámosoroszi- ohne Toponym. Angezeigt von Istvánovits 1993, 127; Bóna 1986,68. Szatmárcseke- Ufer der Tisa. Eine Schüssel aus der sarmatischen Epoche wurde dem Museum von Nyíregyháza gespendet. Angezeigt von Kalicz 1956, 56. 133 Stanciu - Marta - Stamati - Vizauer 2002 35

Next

/
Thumbnails
Contents