Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf

3.1. Die Mikrozone Ecedea Sumpf Die Mikrozone des ehemaligen Sumpfes Ecedea ist einzigartig im geographischen Areal von Nordwesten Rumäniens. Das Sumpfsgebiet veränderte sich ohne Zweifel, abhängig von feuchten oder trockenen Perioden. Die überschwemmbare Zone hatte eine Länge von ca. 30 km und eine Breite von ca. 8-10 km. Heutzutage ca. ein Viertel dieser Mikrozone befindet sich in Rumänien und ca. zwei Viertel in Ungarn. Die in Ungarn ausgebreitete Mikrozone des ehemaligen Sumpfes Ecedea wurde sehr wenig geforscht. Durch Geländebe­gehungen auf der Oberfläche wurden die Siedlungen von Mátészalka- Fekesszeg117 und Tiborszállás- Halmos tag118 entdeckt. Nach den Feldforschungen in den Ortschaften Căpleni- Domăneşti- Moft­­inu Mic und Berveni können wir genauere Informationen, bezüglich des römerzeitli­chen Habitats, im südwestlichen Bereich des ehemaligen Sumpfes Ecedea haben. Auf diesen zwei Segmenten von 5, bzw. 7 km wurde der Bereich nur durch Aus­grabungen auf der Oberfläche entdeckt. Auf dem Segment Moftinu Mic- Domăneşti- Căpleni, ist Moftinu Mic- Pe deal119 die einzige Siedlung die durch Sondierungen geforscht wurde. Die Siedlung breitet sich auf einer Landspitze in der Nähe des ehemaligen Sumpfes aus. Es wurde ein Haus mit mehreren Gruben, aus denen auch eine kegelförmige Vorratsgrube ent­deckt. Die Funden sind in kleiner Anzahl, es wurde handgeformte Grobkeramik mit plastischen Verzierungen und feine und halbfeine scheibengedrehte Keramik entdeckt. Gestempelte Keramik und die rauhen Topffrag­­mente wurden nicht gefunden. Nordwestlich von der Ortschaft Domăneşti liegt die eine nicht markante Terrasse des Sumpfes, die von mehreren Flüsschen durchquert ist und sumpfige, breite Täler darbietet. Diese Wasserläufe teilen den Sumpf in mehreren höheren Standorte, mit Insel-Charakter, die sehr nah an der Ter­rasse (20-22 Meter) liegen. Diese Standorte (Láncsziget, Csapsziget) wurden in der Römerzeit intensiv be­wohnt. Leider erlauben die Geländebegehungen auf der Oberfläche keine chronologische Analyse dieser Be­wohnungen, Wir können nur sagen, dass, nach dem derzeitigen Stand der Forschungen, auf diesen Standort die handgeformte Grobkeramik überwiegend ist und die gestempelte Keramik fehlt. Das Terrassensegment des Sumpfes, das von dem Kanal Crasna Veche bis zur rumänisch-ungarischen Grenze geforscht wurde, unterscheidet sich von dem Vorherigen. In dieser Zone ist die Terrasse des Sump­fes sehr sichtbar und die Inseln sind einige hundert Meter von dem Rand des Sumpfes entfernt. Eine Be­schreibung aus dem 19. Jahrhundert schildert ein Bild, das wahrscheinlich dem Bild aus der Antike sehr 117 Istvánovits 1993,127. 118 Pintye 2007, 296, Nr. 380. 119 Németi - Lazin 1972, Nr.7, 205; Németi 1986- 87, 111; Németi - Gindele 1997, Nr. 54, 623 - 624; Matei- Stanciu 2000,68, Nr. 94 (170). 21 Karte 4. Mikrozone Ecedea Sumpf.

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