Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)
2. Die Geschichte der Forschungen
(2002, 2003)83. Die 2000-Jahre bedeuteten den Beginn der ersten Rettungsgrabungen, die mit dem Bau der Autobahn-Siebenbürgen im Kreis Bihor Zusammenhängen, in Margine- Valea Tăniei (2004,2006)84, Margine- Poini/Sinica (2004)85, Margine- Natu86. Im Kreis Maramureş wurde am Anfang der 2000-Jahre die systematische Ausgrabung von Lăpuşel-Ciurgău87 fortgesetzt. Nach einer Analyse der Entwicklung der Forschungen können wir beobachten, dass die Forschungen allgemein von den infrastrukturellen Gegebenheiten oder von Rettungsgrabungen bei verschiedenen Anlagen abhängen. Im Jahrzehnt 1960, bis zur Entwicklung der Bezirksmuseen - Netzwerke im Nordwesten Rumäniens wurden die Forschungen von den Archäologischen Instituten Bukarest bzw. Klausenburg und vom Pädagogikinstitut Oradea geleitet. Neben der systematischen Ausgrabung in Medieşu Aurit- Şuculeu wurden mehrere Stichgrabungen von kleinerer Ausmaß durchgeführt. Ab den 1970er Jahren wurde die Initiative der Forschungen von den Bezirksmuseen übernommen, wo auch Fachleute im Bereich Römerzeit arbeiteten. In dieser Weise begannen die systematische Ausgrabungen, die mehrere Jahre lang dauerten, in Zaläu- Bd. Mihai Viteazu Nr. 104- 106 und Lazuri- Râtul lui Bela. Ohne Zweifel wurden diese Stellen abhängig von den infrastrukturellen Gegebenheiten der jeweiligen Periode ausgewählt, und da sie nahe an den Kreiszentren lagen erlaubten sie einen täglichen Zugang und die Entwicklung einer archäologischen Basis war nicht notwendig. Neben diesen zwei Hauptbaustellen wurden auch eine Reihe von Sondierungen und Ausgrabungen von kleinerer Größe hauptsächlich in den Kreisen Satu Mare und Sălaj verwirklicht. Der wirtschaftliche Rückgang der 80er Jahre im Rumänien verspiegelte sich auch auf dem Gebiet der archäologischen Ausgrabungen. Die systematischen Ausgrabungen wurden unterbrochen und die Fachleute versuchten sich an Forschungen mit Rettungscharakter zu orientieren, die sich an die Regulierung des Kurses des Flusses Crasna oder an die Entwicklung der Stadt Zalău knüpfen. Die politischen Umwandlungen im 1989 brachten wichtige Veränderungen, was die archäologischen Forschungen angeht. Einige systematische Ausgrabungen, die in den 1980er Jahren unterbrochen wurden, wurden wieder aufgenommen (Medieşu Aurit- Şuculeu, Zalău- Bd. Mihai Viteazu 104-106.) und eine neue systematische Forschung wurde bei Lazuri- Lubi tag entwickelt. Neben den systematischen Forschungen, infolge der Regelung des legislativen Rahmens bekamen die Rettungsgrabungen eine immer wichtigere Rolle. Die Auslegung von Gasleitungen, die Landstraßenmodernisierungen stellten alle neuen Möglichkeiten auch für die Ausgrabungen verschiedener Siedlungen dar. Die Entwicklung der Industrieplattform der Stadt Zalău, der Bau des Zolls Petea- Csengersima, der Bau des Stausees in Suplacu de Barcău oder der Beginn der Bauarbeiten auf der Autobahn Siebenbürgen erlaubten die Erforschung in kurzer Zeit viel größerer Oberflächen als sonst bei systematischen Ausgrabungen während der Jahre des Kommunismus. Wenn man die geographische Lage in Betracht zieht, kann man feststellen, dass zwei Mikrozonen näher untersucht wurden: der Tal des Flusses Zalău in der Zone der Stadt Zalău und der Mitteltal des Flusses Someş, in der breiteren Zone der Stadt Satu Mare. Der größte Teil vom Nordwesten Rumäniens blieb bis zu den heutigen Tagen unerforscht, trotzdem können die Reisen und die unerwarteten Entdeckungen in manchen Fällen ein umfassendes Bild über das Habitat einer Mikrozone bieten. 83 Matei - Bejinariu - Băcueţ Crişan - Tamba- Băcueţ Crişan - Sana 2000; Bejinariu - Băcueţ Crişa - Pop - Băcueţ Crişan - Matei- Andraş 2003. 84 Dumitraşcu - Bulzan - Goman - Ardelean - Sfrengeu - Goman 2004; Dumitraşcu - Bulzan 2006. 85 Crişan - Marta - Lakatos - Romát - Szabó - Hágó 2004. 86 Bem şi colab. 2004. 87 Kacsó - Pop - Stanciu 2000. 16