Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf

Die Wohnbedingungen sind ähnlich der Mikrozone aus der Nachbarschaft des Limes, aber dieser Raum war viel weniger erforscht. Die Siedlung von Bocşa - La pietriş286 - wurde in den Jahren 1988-89 durch drei Forschungen auf einer gesamten Oberfläche von nur 180 qm erforscht. Obwohl das gesammelte archäologis­che Material gering ist, können wir einen Un­terschied zwischen den Entdeckungen aus den Graben la, 10, der Wohnung 2, und bzw. dem Graben 11, beobachten. Die erste Kategorie der Entdeckungen wird durch die massive Anwesenheit der handge­formten, groben Keramik, mit Exemplaren, die mit plastischem Knopf verziert wurden, und feine, schwarze Keramik, charakterisiert. Die scheibengedrehte Keramik ist ziegelrot, gemalt, von provinzieller Machart, wozu auch noch massive Krausen­gefäße hinzukommen. Der Graben 11 unterscheidet sich von der ersten Kategorie durch die Anwesenheit der gestempelten Kera­mik. Die Existenz eines chronologischen Horizontes der Siedlung mit gestempelter Keramik wird auch durch jene wenigen, auf der Oberfläche gefundenen Fragmente, die Parallelen in den Formen und Motiven von Porolissum tragen, bescheinigt. Es wurden Datierungselemente ohne Kontext entdeckt. Wahrscheinlich, dass eine der beiden Entwick­lungsphasen durch eine „sarmatische” Kniefibel, die in Porolissum nach den Markomannenkriegen vorkom­mt, datiert werden kann, und im Barbaricum wird keine spätere Datierung als die Phase CI gerechtfertigt. Laut dem Autor der Publikation kann der Knochenkamm mit halbkreisförmigem, gewölbtem Griff, der in die Phasen D1-D2 datiert werden kann, und der in der Erde der Ausgrabungen entdeckt wurde, nicht in Verbind­ung mit den Siedlungsbefunden gebracht werden287. Die Forschungen wurden im Jahr 2006 fortgesetzt, und wurden im Zusammenhang mit dem Bau eines Familienhauses auf dem Grundstück aus dem Besitz von Roman Alexandru durchgeführt288. Es wurden zwei Befunde aus der Römerzeit entdeckt (einen Graben und eine Wohnung? mit kreisförmigem Planimetrie, von 3,2 x 3 m, mit zwei Pfostenlöchern auf einer Seite). Wegen des Charakters des vorläufigen Berichtes besitzen wir keine detaillierten Informationen über die entdeckte Keramik. Die Siedlung von Supur-Togul lui Cosmi hat ein ähnliches Charakter mit der von Bocşa- La Pietriş. Es befindet sich auf der Terrasse der Crasna, und auf einer Strecke von ungefähr 1,2 km kann man auf der Oberfläche Keramikfragmente aus der Römerzeit beobachten. Die archäologischen Ausgrabungen waren von kleinen Ausmaßen, beinhalteten nur einen einzigen Befund, eine Wohnung mit ovalem Plan, von 2,6 x 2,4 m, mit einem Eingang auf einer Seite. Ein Graben außerhalb der Wohnung zeigt eine Bauart mit je einem Pfostenloch auf einer Seite, das außerhalb der vertieften Seite gegraben wurde. Die entdeckte Keramik gehört 286 Veröffentlicht bei Matei - Stanciu 2000, 34, N3. 23 (39), PI. 38- 43, wieder aufgenommen von Stanciu - Matei 2004. 287 Stanciu - Matei 2004, 760, 762. 288 Băcueţ Crişan 2006. 115 Karte 17. Die Mikrozone der Mittleren Crasna.

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