Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)
3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf
Im Tal des Flusses Maja, bei dem Punkt Corund- Pe izvoare262 wurden zufälligerweise Gefäße und Terra Sigillata-Fragmente und ein Bronzegegenstand gefunden. Das Gefäß, was noch ganz war, wurde als Typ Dragendorff 37, Westerndorf, Helenius-Werkstatt, in die Severuszeit datiert. Die Sondierungen in der Nähe des Fundorts bieten keine Angaben über das Wohnen in der Römerzeit. 3.12. Die Mikrozone Tăşnad Die Mikrozone Tăşnad ist eine Hügel-Mikrozone, die durch das hydrologische Einzugsgebiet des Cehal Baches, bis zum Ausgang auf die Ebene, definiert wird. Die menschlichen Siedlungen besetzen die Terrassen der Wasserläufe, die Quellenbereichen, und in erster Linie die gut ausgeprägten Terrassen des Cehal Baches. Die römerzeitlichen Siedlungen erschienen auf die Terrasse jener Gegend, wo sich das Tal des Cehal Baches ausdehnt, schlammig wird, mit niedrigen Sandhügeln im Bett (Blaja- la cruce/Am Kreuz, Tăşnad- Sere), in jenem Bereich, wo das Tal enger, und die Terrasse weniger ausgeprägt wird (Cehăluţ- Telek), aber auch an der Quelle eines Nebenbaches (Cehăluţ- Fântâna Tătarului). Sehr wahrscheinlich, wurde diese Mikrozone in der Antike nicht entlang der wichtigsten Kommunikationswege gelegt, so kann sie als Lebensraum-Modell eines Hügel-Gebietes vom Rande der Ebene, mit einem geringeren wirtschaftlichen Potenzial, dienen. Am intensivsten untersuchter Standort in der Mikrozone ist derjenige vom Tăşnad- Sere. Dieser liegt auf der westlichen Terrasse des Cehal Baches, in der Nähe zu jenem Punkt, wo sich das Tal verengt, und der Bach seinen Weg auf der Ebene fortsetzt. Neben einer neolithischen Siedlung erschienen Befunde aus der Bronzezeit und aus der Römerzeit263. Systematische Forschungen wurden in den 80er Jahren gestartet, und zwischen den Jahren 2002-2007 wurden große Rettungsgrabungen, mit einer Gesamtoberfläche von ungefähr 8.000 qm durchgeführt264. Angesichts der untersuchten Oberfläche können wir voraussetzen, dass die römerzeitliche Siedlung aus verstreuten Haushalten bestand, und sie vermutlich auf der Terrasse des Baches auf einer Länge von mehreren hundert Metern erstreckte (Abb. 58 ). Während der Ausgrabungen fand man in einem Sektor zwei in die Erde vertieften Häuser, und fünf rechteckigen Gruben mit gebrannten Wänden. Die Häuser sind rechteckig, ungefähr in Ost-West-Richtung orientiert, mit abgerundeten Ecken, mit einer Größe von ungefähr 370 x 200 cm, 374 x 220 cm. Der Abstand zwischen den Häusern ist ungefähr 25 m. Auf einer Entfernung von 5 m von Karte 15. Mikrozone Tăşnad. 262 Bader 1974-75, Nr.2,270- 272, Abb. 1/5, Abb. 2-3, Abb. 5/1; Gabler - Vaday 1986, Nr. 15,13; Németi - Gindele 1997, Nr. 29,618; Matei- Stanciu 2000,42, Nr. 50 (84). 263 Für die neolitischen Forschungen siehe die Bibliographie von Băcuieţ Crişan - Virág 2007, 45, für die Geschichte der Forschungen siehe Virág - Marta - Gindele - Kadas 2007, Nr. 188, 365- 369. 264 Verantwortlicher für die Ausgrabungen war Cristian Virág, an den Ausgrabungen beteiligten sich auch Ciprian Aştaloş, Zoltán Kadas, Liviu Marta und Robert Gindele. 108