Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)
1. Ist Nordwesten Rumäniens eine geographische Eineit?
Richtung Osten das Meseş-Gebirge, den Brezei-Gipfel, das Rodna- und Maramures-Gebirge2. Der begrenzte Raum entspricht praktisch dem Territorium des Kreises Satu Mare und Maramureş, dem Norden des Kreises Bihor, und dem größten Teil des Kreises Sălaj (außerhalb des Territoriums der Provinz Dacia)3. Wir müssen berücksichtigen, dass diese hydrographischen Becken sich nicht nur auf dem Territorium des rumänischen Staates beschränken, sie setzen sich weiterhin auch auf dem Territorium von in Ungarn und der Ukraine fort. Aufgrund dieser geographischen Aspekte können wir betrachten, dass die archäologische Untersuchung des nordwestlichen Gebietes Rumäniens nur mit der Analyse des auf rumänischem Territorium entdeckten archäologischen Materials korrekterweise nicht behandelt werden kann, und dass wir in unsere Analyse die Entdeckungen aus einigen zu Ungarn und der Ukraine gehörenden angrenzenden Gebieten einschließen sollen. Zweifellos hatte die Umwelt einen Einfluss auf die Organisationselemente der Siedlungsräume, wobei das Gebiet eines Sumpfes, einer Hochebene, oder einer Hügelzone ausgenutzt wurde. Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Siedlungen war ihre Beziehung zu den wichtigsten Kommunikationswegen. Die Entwicklung einer Siedlung in der Nähe eines Hauptweges unterscheidet sich von deren, die sich in einem mehr isolierten Gebiet befand. Die Zusammensetzung eines Bildes über die Archäologie der Siedlungen aus der Römerzeit soll in erster Linie auf eine distinkte Analyse der Situationen aus den Mikrozonen der verschiedenen Lebensräume beruhen4. Die Mikrozonen aus einer hügeligen Landschaft lassen sich durch die oberen Flusstäler, bis zum Eintritt der Flüsse in die Ebene, definieren. In einer sumpfigen Ebene unterscheiden sich die Flussbecken nicht sehr deutlich, und die Zusammensetzung einiger Mikrozonen kann manchmal nur theoretisch realisiert werden. Anhand der Abwesenheit oder der Existenz einiger geographischen Anhaltspunkte ist es uns gelungen 9 Mikrozonen von Hügeln, und 7 von Ebenen, von unterschiedlichen Dimensionen, abzugrenzen (Karte 2.). 2 Stanciu 1997,167. 3 Matei- Stanciu 2000,10. 4 Üblicherweise können diese Flusstäler, aber auch verschiedene Depressionen, wie z.B. Oaş, Lăpuş oder Şimleu, sein. 10