Marcu-Istrate, Daniela - Rusu, Adrian Andrei - Szőcs Péter Levente (szerk.): Arhitectura religioasă medievală din Transilvania 3. (Satu Mare, 2004)
Tóth Sándor: Hatkaréjos rotundáink
In Kolozsmonostor lag die Rotunde, von deren Maurer sich nur der nordöstliche Abschnitt unter der Erdoberfläche verhältnismässig gut erhalten hat, nördlich von der bestehenden Kirche gotische Ursprungs, in einem Terrain, wo auch zahlreiche weitere, zum Teil frühere Mauer aufgedeckt wurden, deren Bedeutung sich nicht befriedigend herausgestellt hat. Das Baumaterial ist hier Stein, die Aussenfläche bestand aus Quadern. Die Baukörper der anderen drei Rotunden, die aus Ziegel gebaut wurden, sind in ihren Grundformen nur bis zu den Halbkuppeln der Konchen einheitlich. Über diesen ist in Gerény ein sechseckiger, einfach gewölbter Tambur, und man kann auch die Rotunde von Karcsa mit einer ähnlicher Bekrönung ergänzen. Aber in Kiszombor schliesst den Raum direkt über den Halbkuppeln der Konchen ein Rippengewölbe. In der westlichen Konche, wo der Eingang sich von Anfang an befand — in den beiden anderen Fällen sind die Spuren eines Portals im südwestlichen Teil erhalten - und deren Annex wahrscheinlich turmartig hervortrat, hat man in Emporenhöhe den Ansatz einer Treppe gefunden, die in den Dachraum führte. In anderen Beziehungen sondert sich die Rotunde von Gerény ab. Hier ist die Grösse der Konchen gleich, die Mauerflächen erscheinen innen wie aussen ganz schlicht, Fenster gibt es im Tambur an allen Seiten, im Hauptteil aber nach Norden kein. In Karcsa und Kiszombor ist die Ostkonche grösser als die anderen, die Mauerflächen sind aussen wie innen gegliedert, und es gibt auch nach Nordosten Fenster. In Kiszombor hat sich die Aussengliederung, die über einem Sockel aus dünnen Wandsäulen bestand, schütter gemacht und ohne Abschluss erhalten. Die Fenster waren, ausser der Ostkonche, paarweise gruppiert (die schlitzartige Aussenform nur nordöstlich erhalten), in Zusammenhang mit der Innengestaltung, die in jeder seitlichen Konche zwei schlanken, runden Nischen mit je einem (nordwestlich blindem) Fenster zeigt. Zur Gliederung gehören auch dünne Wandsäulen unter den Rippen und noch dünnere — mit merkwürdigem, dreiarmigem Abschluss — zwischen den Nischen, sowie Bogen- oder Winkelfriese und doppelte Zahnjriese in den östlichen Konchen bzw. in deren Vorderteil und weiter westlich. Das Verhältnis der letzteren zu beiden anderen Friesarten deutet auf eine Umgestaltung in Zusammenhang mit dem Abschluss der westlichen Konchen und der Einfügung des Rippengwölbes. Aus diesem Umstand könnte man auf einen ursprünglichen Zustand mit Tambur schliessen, wenn die Treppe nicht dagegen spräche. In Karcsa erscheinen aussen wieder die dünne Wandsäulen über einem Sockel, etwas enger gestellt und mit Bogen- und Zickzackfries abgeschlossen. Die Ostkonche - sehr breit — hat drei, ihre Nachbarn nur je ein Fenster (den originalen Zustand zeigt das nördliche). Die beiden letzteren Konchen haben innen je drei kleinen, runden Nischen, während die Ostkonche auch hier ungegliedert erscheint. Zwischen den Konchen und den Nischen stehen wieder - stärkere bzw. schwächere - Wandsäulen, die bei einem einfachen Gesims endigen. Hatkaréjos rotundáink 39