Rusu, Adrian Andrei: Gotic şi Renaştere la Vinţtu de Jos. Documente de cultură materială din Transilvania secolelor XIII-XVII (Cluj-Napoca - Satu Mare, 1998)

Die Sachkultur der archäologischen Grabung von Unter-Winz

einfachen aber triumphalen Eingang, der durch Zurückziehungen der Dicke auf der Westseite hergestellt wurde, war, seinerseits, mit vieleckigen angelehnten und paarweise affrontierten Bogen, die sich auf Pfeiler stützten, bedeckt. Ihre Ornamentik unterscheidet sich von einer Seite zur anderen, was eine Bauverschiedenheit beweist, die mit der Zeit eintrat oder sich der Ersetzung der ursprünglich angestellten Meister dankte. Zwei Schlusssteine haben sich bis heute bewahrt und wurden in der südöstlichen Ecke des Schiffes entdeckt. Sie wurden von zwei Steinhauern mit unterschiedlicher Meisterschaft bearbeitet, und ergänzen dadurch das eigentlich nicht sehr reichhaltige Verzeichnis der siebenbürgischen frühgotischen Bildhauerei. Der am besten gearbeitete Schlussstein stellt einen Löwenkopf dar, der im Maul von einer Kronleuchteröffnung durchbohren war. Der Löwenkopf war von Steinpalmetten umgeben. Der zweite Schlussstein zeigt einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Beide Schlusssteine scheinen die Symbole der Heiligen Evangelisten Markus und Johannes zu bewahren, was die Anwesenheit auf dem verlorenen Denkmal anderer zwei Schlusssteine nötig machte, mit den Sinnbildern der anderen zwei Evangelisten. Das ursprüngliche Dach war aus halbröhren-förmigen Dachziegeln mit Haftungsgriff hergestellt, darunter wenigstens ein Teil von ihnen mit Schmelz überzogen waren. Zwischen dem Schiff und dem Altar wurde ein Lettner angelegt, gestützt auf sechs Steinpfeilern, die mit falscher Basis und Kapitell versehen waren, über welche sich ein Bogen aus Ziegelogiven erhob. Dieses baukünstlerische Element ist in einer intermediären Phase der Geschichte des Klosters (15. Jh.) erschienen, und hatte den Zweck den heiligen Chor vom Schiff zu isolieren, aber, gleichzeitig, wegen der Breite des Innenraumes, die Übertragung der Messe zu erleichtern, durch eine parallele liturgische Lektüre vor den im Schiff befindlichen Weltlichen. Der Lettner ist nach der Reformation aus den meisten katholischen Kirchen verschwunden, jedoch war er ein baukünstliches Element mit einer verbreiteten Funktionalität auch in Siebenbürgen, sowie auch in allen Gegenden des katholischen Europa. Hohe Fenster mit gotischen muluri Gesimsen, auch sie aus zwei verschiedenen Werkstätten und Bauetappen herkommend, versicherten die innere Beleuchtung. Die Innenverzierung war durch runde bemalte Fensteraugen, die in Bleifensterrahmen gehaftet waren, und intermediäre Freskomalereien vervollständigt, und die ursprünglich aus römischen neuverwendeten Ziegelsteinen zusammengesetzte Diele wurde später, wegen den Beschädigungen und den häufigen Eingrabungen mit Flecken von mittelalterlichen Ziegeln ergänzt. Der in der Mitte der östlichen Seite des Klosterensembles gelegene Kapitelsaal war mit einem Altar in der südöstlichen Ecke gestattet. Nach Osten überschritt eine Kapelle die äußere Linie der Nebengebäude. Sie wurde von Außen her durch zwei Eckgegenpfeiler gestützt, und auf der Innenseite schloßen sich die 14

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